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LR Theiner zum Internationalen Tag gegen Drogenmissbrauch (Sonntag, 26. Juni)
(LPA) Am kommenden Sonntag, 26. Juni wird der internationale Tag gegen Drogenmissbrauch begangen. Gesundheitslandesrat Richard Theiner ruft dazu auf, sich nicht nur die gesundheitlichen Folgen des Missbrauchs von Drogen und deren Behandlung zu konzentrieren, sondern den Drogenmissbrauch als Symptom tiefer greifender Probleme und Ängste zu sehen. "Nur dann können wir Schritte setzen, die effizient und nachhaltig sind", so Theiner.
Jedes Jahr organisiert das Ressort Gesundheitswesen des Landes zum internationalen Tag gegen Drogenmissbrauch eine Reihe von Veranstaltungen, um die Bevölkerung über den Gebrauch und Missbrauch legaler und illegaler Drogen zu informieren. Dies ist auch in diesem Jahr nicht anders. Bereits in der laufenden Woche haben Mitarbeiter des Netzwerkes der Dienste in verschiedenen Radiosendern auf das Thema Drogenmissbrauch hingewiesen. Auch werden die Dienste am Sonntag, 26. Juni anlässlich der Leichtathletik-Italienmeisterschaften im Sportzentrum Brixen mit einem Stand vertreten sein, an dem Informationsmaterial bereit steht. Zudem wird eine Wanderausstellung vorbereitet, deren Plakate Themen aus der Welt der Jugendlichen und Erwachsenen zeigen.Was den Drogenkonsum in Südtirol betrifft, bestätigen die Dienste für Abhängigkeitserkrankungen der Sanitätsbetriebe, dass der Heroinkonsum stark gesunken sei. Der Stoff sei zwar noch im Handel, doch gebe es kaum neue Konsumenten. Der Konsum von Alkohol, Cannabis und Ecstasy sei dagegen steigend, vor allem bei Jugendlichen. Was schließlich das Kokain anbelangt, so sei der Markt in Expansion. Dazu sei festzustellen, dass die Konsumenten in der Gesellschaft problemloser integriert seien, als andere Drogenkonsumenten. "Der Kokainkonsum wird daher von uns nicht als eine Randerscheinung betrachtet", heißt es in den Diensten für Abhängigkeitserkrankungen.
Für Landesrat Theiner ist klar, dass in Sachen Drogenkonsum nicht nur die gesundheitlichen Schäden Beachtung finden dürften. "Nur wenn wir berücksichtigen, dass der Missbrauch von legalen oder illegalen Drogen auch Symptom für tiefer liegende Probleme, Bedürfnisse, Wünsche, Ängste und Stimmungen ist, können wir Interventionen setzen, die effizient und nachhaltig sind." Eine Politik gegen den Drogenmissbrauch könne nicht nur Repressionen und Verbote beinhalten, sie müsse vielmehr Signale setzen und Maßnahmen ergreifen, die alternative Verhaltensweisen aufzeigen und die Achtung vor dem eigenen Körper und dessen Bedürfnisse mit einbeziehen, so Theiner.
Im Zusammenhang mit dem internationalen Tag gegen Drogenmissbrauch weist das Landesgesundheitsressort auch noch einmal auf die Daten der Jugendstudie des Jahres 2003 hin. Sie würden zeigen, dass die meisten Jugendlichen, die mit Drogen experimentieren, diese nicht regelmäßig konsumierten. In vielen Fällen handle es sich um einen risikoarmen Gebrauch, der die Experimentierlust in den Vordergrund stelle. Hervorzuheben sei auch, dass ein großer Teil der Jugendlichen nie Drogen genommen habe. Außer bei Cannabis und bei Medikamenten liege der prozentuelle Anteil der Jugendlichen ohne entsprechende Erfahrungen bei über 90 Prozent.
chr