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LH Durnwalder empfängt slowakischen Vizepremier

LPA – Einen Staatsgast hohen Ranges empfing Landeshauptmann Luis Durnwalder am heutigen Freitagnachmittag, 24. Juni, im Bozner Palais Widmann. Zu Besuch war der stellvertretende Regierungschef der Slowakischen Republik, Pàl Csàky. Neben dem Tourismus, Gastarbeitern aus der Slowakei, Südtirols Verhältnis zur EU stand die Minderheitenpolitik und das Südtiroler Autonomiemodell im Zentrum der Aussprache. Csàky gehört übrigens selbst der ungarischen Minderheit in der Slowakei an.

LH Durnwalder und der slowakische Vizepremierminister Pàl Csàky.
Die Delegation aus der Slowakei informierte sich bei Landeshauptmann Durnwalder über die Ausgestaltung der Autonomie und das Zusammenleben der Volksgruppen. Kein Wunder, fällt doch die Minderheitenpolitik gemeinsam mit der Europäischen Integration und den Menschenrechtsfragen zum Kompetenzbereich von Csàkys Ministerium. Vizepremier Csàky gehört der ungarischen Minderheit an, die etwa zehn Prozent der slowakischen Bevölkerung ausmacht. Die Ungarische Koalition, deren stellvertretender Vorsitzender Csàky ist, bildet mit der Slowakisch-Christdemokratischen Union und zwei weiteren christdemokratischen Parteien die Regierung. Csàkys Partei ist die zweitstärkste Regierungskraft und setzt sich für eine weitere Verbesserung der Lage der Minderheiten, besonders der ungarischen im Süden des Landes, ein. Die Regierung ist bemüht, dies im Einklang mit Ungarn zu tun. „Ich hoffe, dass es auch in der Slowakei möglich sein wird, das friedliche Zusammenleben der Volksgruppen auszubauen. Südtirol kann dabei als Modell dienen“, sagte Csàky.

Durnwalder und sein Gast unterhielten sich auch über die wirtschaftliche Lage in den beiden Ländern. Die hohe Arbeitslosigkeit zwingt viele Bewohner der Slowakei im Ausland nach Arbeit zu suchen. Südtirol ist in Italien die Region mit dem höchsten Anteil an slowakischen Arbeitskräften. „Beschäftigung finden die Slowaken vor allem im Gastgewerbe und in der Landwirtschaft. Oft kombinieren sie sogar beide Wirtschaftszweige. Die Saisonarbeiter aus der Slowakei sind bei den Arbeitgebern sehr beliebt, weil sie sich sehr gut den hiesigen Bedingungen anpassen“, erklärte Durnwalder seinem Gast.

Interesse zeigte der slowakische Vizepremier auch an der Bildungspolitik, besonders dem Hochschulwesen. Csàky erzählte, dass in der Südslowakei, ähnlich wie in Bozen, vor kurzer Zeit eine mehrsprachige Universität mit der Hauptunterrichtssprache Ungarisch ins Leben gerufen wurde, die vor allem die Abwanderung der ungarischen Minderheit unterbinden solle.

Morgen Samstag setzt der slowakische Minister seinen Südtirol-Besuch in St. Martin in Thurn, wo er unter anderem auf Ladinerlandesrat Florian Mussner und den Präsidenten des ladinischen Kulturinstitutes Hugo Valentin trifft, fort. Die slowakische Delegation besichtigt auch das ladinische Museum.

ohn

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