Politik | 14.07.2005 | 13:21

LH Durnwalder zu Wechsel des Kommissars in Bozen

(LPA) Mit einiger Verwunderung hat Landeshauptmann Luis Durnwalder heute (14. Juli) die Entscheidung von Regierungskommissar Giustino Di Santo zur Kenntnis genommen, nach der Marcello Forestiere als kommissarischer Verwalter Bozens durch Maria Serena Pompili ersetzt wird. "Ich hatte den Eindruck, Forestiere bemühe sich um eine objektive und sachliche Lösung der Probleme in der Stadt Bozen", so Durnwalder.

"Nachdem Marcello Forestiere erst vor so kurzer Zeit zum kommissarischen Verwalter Bozens ernannt worden war, wundert es mich natürlich sehr, dass er nun schon wieder abgelöst wird", so Durnwalder, "noch dazu ohne vorherige Mitteilung und ohne Angabe von Gründen." Die kolportierten Gründe der Ablösung, wonach Forestiere die Verhältnisse in Bozen zu wenig gekannt hätte und der deutschen Sprache nicht mächtig gewesen sei, lässt der Landeshauptmann nicht gelten: "Das hat man auch schon vor seiner Ernennung gewusst", so Durnwalder.

Der Landeshauptmann hatte den scheidenden kommissarischen Verwalter bereits über die offenen Fragen in der Landeshauptstadt informiert. "Bei unseren Aussprachen hatte ich den Eindruck, dass sich Forestiere sehr wohl bemühen wollte, dabei mitzuhelfen, die Probleme objektiv und sachlich zu lösen. Am guten Willen schien es nicht zu mangeln", so Durnwalder.

Überrascht zeigt sich der Landeshauptmann auch über die Entscheidung des Regierungskommissars, die leitenden Stellen in der provisorischen Verwaltung der Stadt Bozen überwiegend mit eigenen Beamten zu besetzen. "Ich bin überzeugt, dass es viele geeignete Personen in Bozen geben würde, die die Realität in der Landeshauptstadt kennen und über Verwaltungserfahrung sowie die notwendigen Sprachkenntnisse verfügen würden", so Durnwalder, "denen man die Leitung der Geschicke Bozens in dieser Übergangszeit anvertrauen könnte." Der Landeshauptmann betonte allerdings auch, dass es von Seiten des Landes keine Vorbehalte gegen die neue kommissarische Verwalterin und deren Mitarbeiter gebe.

chr