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LR Berger besorgt über rückläufige Alpungstätigkeit

(LPA) Mit einiger Besorgnis hat Landwirtschafts-Landesrat Hans Berger einen rückläufigen Trend bei der Alpungstätigkeit in Südtirol ausgemacht. "Ich schätze, es werden derzeit mindestens zehn Prozent weniger Tiere gealpt, als noch vor Jahren", so Berger. Die Gründe für den Trend verortet der Landesrat in klimatisch ungünstigen Bedingungen und der schwierigen Finanzierung.

Zwar kann die Anzahl der insgesamt gealpten Tiere in Südtirol nur geschätzt werden, doch geht Landesrat Berger davon aus, dass noch vor Jahren rund 90.000 Rinder, Schafe und Ziegen auf die Almen getrieben worden sind. Heute sollen mindestens zehn Prozent weniger Tiere gealpt werden. Abgesichert wird diese Schätzung - und damit auch der rückläufige Trend bei den Alpungen - durch die Anzahl der Ansuchen um Alpungsprämien, die für das Galtvieh ausgezahlt werden. "Hatten wir im Vorjahr noch 19.350 Ansuchen verzeichnet, so sind es heuer nur noch rund 18.000", so Berger. Noch eklatanter fällt der Rückgang bei den Betrieben aus: "Es sind rund 200 Betriebe weniger, die heuer um eine Alpungsprämie ansuchen", erklärt der Landesrat.

Was aber sind die Gründe für diesen Rückgang? "Mit ein Grund ist sicher die klimatische Entwicklung in den letzten Jahren", so Berger. In einigen Gebieten habe man nun bereits seit Jahren mit unterdurchschnittlichen Niederschlagsmengen zu kämpfen, die sich wiederum negativ auf das Wachstum - mitunter also auch negativ auf die Anzahl der gehaltenen Tiere - auswirkten. "Dazu kommt aber auch, dass vor allem Betriebe, die auf keine Gemeinschaftsalm zurückgreifen können, heute oft nicht mehr in der Lage sind, sich die Alpung samt dem notwendigen Almpersonal zu leisten", so der Landwirtschafts-Landesrat. Und wo die finanzielle Hürde genommen werde, sei man oft ganz einfach nicht imstande, Almpersonal zu finden.

Diese rückläufige Entwicklung nimmt der Landesrat mit Besorgnis zur Kenntnis, sei die Alpung doch wichtig für die Entwicklung und Gesundheit der Tiere. "Dazu kommt, dass die Almen zu unserem kulturellen Erbe gehören und nicht nur für die Landwirtschaft, sondern auch für den Tourismus eine herausragende Bedeutung haben", erklärt Berger.

Der Landesrat möchte deshalb auch durch entsprechende Anreize dafür sorgen, den negativen Trend zu stoppen. "Solche Anreize können finanzieller Natur sein, indem wir etwa besondere Fördermaßnahmen im nächsten Ländlichen Entwicklungsplan vorsehen", so Berger. Dazu komme aber auch, dass die Attraktivität der Almen durch verbesserte Zugangsmöglichkeiten gesteigert werden könnte. Schließlich sieht Berger auch die Notwendigkeit, bürokratische Hürden für die Alpung abzubauen. Und für zusätzliche Einkommensmöglichkeiten auf der Alm, etwa in Form der Ausgabe von Speisen und Getränken.

chr

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