Verkehr | 29.07.2005 | 14:55

Vinschger Bahn: Letzte Barrieren werden beseitigt

(LPA) Als "europaweite Ausnahme" in Sachen Barrierefreiheit hat Martin Telser, Vorsitzender der Genossenschaft "independent L." die Vinschger Bahn bezeichnet. Dies auch deshalb, weil die noch bestehenden Hindernisse für Rollstuhlfahrer nun aus dem Weg geräumt werden. Dies hat Mobilitätslandesrat Thomas Widmann bei einer Aussprache mit Telser angekündigt.

Zwar gelten die Züge im Vinschgau als behindertengerecht, der Ein- und Ausstieg fällt allerdings schwer. Dies liegt an zwei Achillesfersen, die die neue Vinschger Bahn in Sachen Barrierefreiheit noch aufweist. Es ist dies einerseits der zu große Niveauunterschied zwischen Zügen und Bahnsteig am Bahnhof Meran und andererseits ein zu breiter Spalt zwischen Bahnsteig und Zug in den Vinschger Bahnhöfen.

Wie Landesrat Widmann gemeinsam mit Helmuth Moroder (STA) und dem SAD-Verantwortlichen für die Vinschger Bahn, Ewald Fischnaller, im Gespräch mit Martin Telser erläuterte, habe man für beide Schwachpunkte bereits Lösungen ins Auge gefasst. "Am Meraner Bahnhof wollten wir ursprünglich eigentlich die Bahnsteige derart erhöhen, dass das Einsteigen in die Züge auch für Rollstuhlfahrer oder Eltern mit Kinderwagen ohne Probleme geklappt hätte", erklärt Widmann. Allerdings habe der Schienennetzbetreiber RFI, in dessen Zuständigkeit auch der Bahnhof von Meran fällt, das entsprechende Projekt abgelehnt. "Nun behelfen wir uns deshalb mit einer mobilen Rampe, die dazu dient, das bestehende Hindernis zu überwinden", so Widmann.

Auch für den zu breiten Spalt zwischen Zug und Bahnsteig in den Vinschger Bahnhöfen ist eine Lösung in Sicht. "Wir überbrücken diesen Spalt mit Hilfe spezieller Gummidichtungen", erklärt der Mobilitätslandesrat.

Sind auch diese beiden letzten Schwachpunkte in Sachen Barrierefreiheit beseitigt, so könne die Vinschger Bahn als beispielhaft angesehen werden, bestätigte auch independent-L.-Vorsitzender Telser. "Die Bahn in den Vinschgau ist eine europaweite Ausnahme", so Telser im Gespräch mit Widmann.

chr