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Dalai Lama bei LH Durnwalder: Autonomie und Entwicklungszusammenarbeit

(LPA) Nach der gestrigen gemeinsamen Pressekonferenz und dem Zusammentreffen mit der Landesregierung stand heute (1. August) eine weitere Aussprache des 14. Dalai Lama mit Landeshauptmann Luis Durnwalder auf dem Programm. Der Landeshauptmann hat den tibetischen Friedensnobelpreisträger in seinem Amtssitz im Palais Widmann empfangen und vor allem Projekte der Entwicklungszusammenarbeit mit ihm besprochen. Aber auch politische Themen kamen zur Sprache.

Freundschaftlicher Empfang vor dem Palais Widmann: LH Durnwalder mit dem Dalai Lama
Mehrfach hat der Dalai Lama im Gespräch mit dem Landeshauptmann betont, dass Südtirol ein wichtiger Bezugspunkt für die Tibeter und die tibetische Exilregierung sei, weil das Südtiroler Autonomiemodell sich in der Praxis bewährt und zu stabilen politischen Verhältnissen sowie wirtschaftlichem Wohlstand geführt habe. Für Tibet gehe es in allererster Linie allerdings zunächst einmal darum, mit China über eine - wie auch immer geartete - Autonomielösung zu verhandeln. Die entsprechende politische Unterstützung auch des Westens sei in diesem Zusammenhang von besonderer Bedeutung, so der Friedensnobelpreisträge gegenüber dem Landeshauptmann. Der Dalai Lama regte darüber hinaus auch eine engere Zusammenarbeit der autonomen Regionen in Europa an, die dadurch die Möglichkeit hätten, dem Gedanken der Autonomie und Selbstverwaltung international zum Durchbruch zu verhelfen.

Landeshauptmann Durnwalder sicherte - Im Rahmen seiner Möglichkeiten - Unterstützung zu, und zwar nicht nur auf politischer, sondern auch auf materieller Ebene. In diesem Bereich sei Südtirol auch in Tibet bzw. für die Exiltibeter bereits seit Jahren aktiv. Nicht weniger als 365.000 Euro hat das Land in den letzten Jahren im Rahmen von 16 Projekten der Entwicklungszusammenarbeit investiert, um für die Tibeter bessere Ausbildungsmöglichkeiten zu schaffen. Wie Landeshauptmann Durnwalder dem Dalai Lama heute erläuterte, kommen im laufenden Jahr fünf weitere Projekte im Ausmaß von rund 100.000 Euro dazu. So werden in zwei tibetischen Flüchtlingslagern in Indien zwei Schulen saniert, während in einem weiteren Lager ein Heim für tibetische Flüchtlingskinder errichtet wird.

"Neben Investitionen in die Strukturen zur Ausbildung der tibetischen Flüchtlingskinder liegt der Schwerpunkt Südtiroler Hilfe auch auf der Fachausbildung junger Tibeter", erklärte heute der Landeshauptmann dem Dalai Lama. So unterstützt die Landesregierung auch im heurigen Jahr wieder zwei tibetische Studenten. Einer davon wird noch im laufenden Jahr das Informatikstudium an der Freien Universität Bozen beenden und danach den entsprechenden Masterkurs besuchen. Ein weiterer Exiltibeter, der bereits am Versuchszentrum Laimburg gearbeitet hat, wird voraussichtlich heuer mit Unterstützung des Landes das Informatikstudium an der Uni Bozen aufnehmen.

"Es geht uns darum, im Rahmen unserer Möglichkeiten den Tibetern und Exiltibetern den Weg in die Zukunft zu erleichtern, und dazu gehört in jedem Fall die Möglichkeit einer fundierten Ausbildung", so Durnwalder. Als Willkommensgeschenk hat der Landeshauptmann dem Dalai Lama - einem Pflanzenliebhaber - eine Auswahl verschiedenster Samen aus dem Versuchszentrum Laimburg sowie ein hölzernes Schachbrett aus Gröden überreicht.

chr

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