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Hase vom Hochferner-Gletscher wird altersbestimmt
LPA - Der vergangene Woche auf dem Hochferner Gletscher in Pfitsch gefundene mumifizierte Hase wird nun mit der Radiokarbonmethode C 14 auf sein Alter hin untersucht. Auch die Tierart wird noch genau bestimmt. Dies haben der Vizedirektor des Landesamts für Jagd und Fischerei, Giorgio Carmignola, die Direktorin des Archäologiemuseums, Angelika Fleckinger und der Konservierungsbeauftragte der Ötzi-Mumie, Eduard Egarter Vigl heute, 9. August, bei einer gemeinsamen Sitzung vereinbart. Bis die Ergebnisse der Untersuchungen vorliegen bleibt das Tier bei minus acht Grad Celsius in der Kühlkammer aufbewahrt.
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Unabhängig vom Alter des Hasen ist für Petra Kranebitter, Zoologin am Naturmuseum Südtirol, der Fundort „in jedem Fall einen wertvoller Nachweis für die Verbreitung des Schneehasen in Südtirol.“ Das Vorkommen eines Hasen in der Höhe des Fundortes auf dem Hochferner-Gletscher bezeichnet Carmignola als obere Nachweisgrenze, die für Schneehasen im Rahmen des normalen Vorkommens liege. Dass es sich um die Anatomie eines Hasen handelt, bestätigten die beiden Zoologen übereinstimmend. Um die Art und Unterart des Tieres genau festzustellen, müsse jedoch eine genetische Untersuchung durchgeführt werden, erläutert Kranebitter.
Fleckinger ist erfreut darüber, dass die Bürger durch den Fund der berühmten Gletscherleiche Ötzi sensibilisiert wurden, und dass das Südtiroler Archäologiemuseum als Kompetenzzentrum für Mumienkonservierung wahrgenommen wird. „Vor einigen Jahren wäre es nicht denkbar gewesen, dass sich jemand die Mühe macht, eine Tierleiche vom Gletscher herunter zu transportieren“, meint Fleckinger. Ob die Hasenmumie dann auch eine Bedeutung für das Südtiroler Archäologiemuseum erlangen kann, ist ihrer Meinung nach eher unwahrscheinlich. Vieles hänge von der Altersbestimmung ab, dann kläre sich, für welches Institut die Tierleiche interessant sein könne.
Bis das wahre Alter des Tieres bestimmt ist, wird es auf jeden Fall mit aller Vorsicht konserviert. Bis zum Abschluss der Untersuchungen bleibt das Präparat bei minus acht Grad Celsius in der Kühlkammer des Landesamts für Jagd und Fischerei aufbewahrt.
SAN