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Lebensmittel für Mensen: Vorzugsschiene für heimische Produkte nutzen

(LPA) Möglichst alles heimisch, was in den öffentlichen Mensen und Schulausspeisungen in Südtirol auf den Tisch kommt – Dieses Ziel hat der Landtag in einem Beschluss bereits im Jahr 2001 vorgegeben. "Leider können wir nun bei den Ausschreibungen für die Lebensmittellieferungen an Mensen und Ausspeisungen sehen, dass dieser Beschluss oft nicht umgesetzt wird", erklärt Landwirtschafts-Landesrat Hans Berger. Von einem Vorzug für heimische Produkte finde sich nur in seltenen Fällen eine Spur.

In Vorbereitung auf die kommende Saison vor allem in den Ausspeisungen an Heimen und Schulen laufen derzeit etliche Ausschreibungen für die Lebensmittellieferungen. "Eigentlich hätten die Träger der Mensen in einem Staatsgesetz eine Grundlage dafür, typischen, das heißt auch heimischen Produkten gegenüber auswärtigen den Vorzug zu geben", so Berger. Darauf habe auch der Landtag in einem entsprechenden Beschluss hingewiesen, und zwar bereits 2001. Leider nutze kaum ein Betreiber diese Möglichkeit.

"Ich denke, es wäre eine durchaus nachvollziehbare Entscheidung, den Kindern in den Schulausspeisungen oder den Senioren in den Altersheimen heimische und damit möglichst naturnah produzierte sowie sichere Lebensmittel anzubieten", so Berger. Dies auch, weil vor allem die Schulmensen eine Vorbildfunktion hätten und die Kinder entsprechend sensibilisieren könnten. "Sicher wäre es ein gutes Beispiel, mit dem die öffentliche Hand vorangehen könnte", so der Landesrat, "und ein gutes Beispiel, mit dem man den Lippenbekenntnissen vom Aufwerten heimischer Produkte Taten folgen lassen könnte."

Studien gehen davon aus, dass allein in den Alters- und Pflegeheimen in Südtirol jährlich 4,3 Millionen Hauptmahlzeiten und weitere 3,4 Millionen kleinere Mahlzeiten ausgegeben werden. Dazu kommen rund drei Millionen Haupt- und 1,8 Millionen Zwischenmahlzeiten in Kindergärten und –horten sowie rund 2,6 Millionen Mahlzeiten in den Krankenhausmensen. "Rund 13 Millionen Hauptmahlzeiten wären weit mehr als nur ein Zeichen der Wertschätzung für die heimische Landwirtschaft", so Berger. Vielmehr würde sich ein breiter Absatzmarkt auftun, der die eigentliche Funktion des Bauern, jene, Lebensmittel zu produzieren, wieder aufwerten würde.

"Nachdem die Qualität der meisten heimischen Produkte weitgehend unstrittig ist, wurden bisher die Lieferfähigkeit der Bauern und die vielleicht etwas höheren Preise gegenüber den aus der industriellen Landwirtschaft stammenden Produkte als Hauptgründe für das Zurückgreifen auf auswärtige Lebensmittel angeführt", so Berger. Selbstverständlich könnten die heimischen Bauern die enorme Nachfrage nach Lebensmitteln nicht in allen Bereichen decken, doch gebe es eine durchaus breite Produktpalette, für die dies der Fall sei. "Außerdem könnte man hier ein Zeichen für die oft beschworene Wirtschaft der kleinen Kreisläufe – inklusive entsprechender Auswirkungen auf die Verkehrsbelastung – setzen", so Berger.

chr

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