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Südtirols Durchimpfungsrate steigern - Europäische Impfwoche im Oktober

(LPA) Mit einer Durchimpfungsrate von rund 88 Prozent belegt Südtirol italienweit den letzten Rang. Damit dies nicht so bleibt, beteiligt sich das Land an einem Sensiblisierungsprojekt, das die Weltgesundheitsorganisation WHO international anbietet. Es handelt sich um die Europäische Impfwoche vom 17. bis zum 23. Oktober, in der es nicht zuletzt um eine sachliche Information der Bevölkerung gehen soll.

Vorgestellt worden ist die Europäische Impfwoche und die Beteiligung des Landes daran heute (25. August) im Rahmen eines Pressegespräches mit Aran Corrigan, Impf-Expertin der WHO. Sie weilt derzeit in Südtirol, um sich ein Bild von der Impfsituation im Land zu machen und die Impfwoche vorzubereiten. Gemeinsam mit dem Epidemiologen Peter Kreidl und der Direktorin des Landesamtes für Hygiene und öffentliche Gesundheit, Giulia Morosetti, gab Corrigan heute bekannt, dass die Durchimpfungsrate in Südtirol mit 88 Prozent nicht nur unter jenen in anderen Regionen Italiens liege, sondern auch weit unter dem von der WHO empfohlenen Niveau von 95 Prozent.

Am niedrigsten, so die Informationen des Epidemiologen Kreidl, seien die Durchimpfungsraten gegen Masern, Röteln und Wundstarrkrampf (Tetanus). Die Impfung gegen letzteren gehört dabei zu den Pflichtimpfungen im Kindesalter, genauso wie jene gegen Diphterie, Kinderlähmung und Hepatitis B. Impfungen gegen Masern, Röteln, Mumps, Keuchhusten und das Hämophilus-Bakterium, das vor allem Kinder unter zwei Jahren befällt und eine Meningitis-Form nach sich zieht, werden dagegen empfohlen.

Ein Grund für die niedrige Durchimpfungsrate ist laut Experten eine grundsätzliche Gegnerschaft gegen Impfungen. Zu den Impfgegnern werden in Südtirol rund vier Prozent der Bevölkerung gezählt. Doch erklärt eine grundsätzliche Gegnerschaft nicht alle verabsäumten Impfungen. Vielmehr fehle es oft an der nötigen Aufklärung und einer sachlichen Information. Dieses Manko soll nun auch durch die Sensibilisierungskampagne während der unter Federführung der WHO organisierten Europäischen Impfwoche behoben werden, die neben Südtirol auch in Weißrussland, Irland, Tadschikistan, Serbien, Mazedonien, Russland, der Tschechischen Republik, Frankreich und Belgien stattfinden wird. 

Wie Corrigan heute erklärte gebe es nämlich zahlreiche Gründe, die für die Impfungen sprechen würden. So würden Impfungen schlicht und ergreifend Leben retten und gehörten daher zu den Grundrechten, die man Kindern nicht vorenthalten dürfe. Trotzdem seien allein im Jahr 2003 in Europa rund eine Million Kinder nicht gegen Diphterie, Tetanus oder Keuchhusten geimpft worden. Für die Impfung spreche auch ein volkswirtschaftlicher Aspekt: Die gesellschaftlichen Kosten, die sich aus einer flächendeckenden Impf-Aktion ergeben würden, seien wesentlich niedriger als jene, die anfallen, wenn Krankheiten geheilt werden müssten.

Wie die Impf-Experten heute ausführten, leide die Impfung paradoxerweise unter ihrem Erfolg. Dank des Impfschutzes eines großen Teils der Bevölkerung seien die Krankheiten, gegen die ein Kind geimpft werden sollte, nicht mehr so präsent wie noch vor Jahren - und dadurch auch die Angst davor, erklärte Corrigan. Entsprechend gelte es, während der Impfwoche durch gezielte Aufklärungsarbeit die Vorteile der Impfungen zu kommunizieren. So sollen alle Beteiligten - von den Eltern über das Gesundheitspersonal bis hin zu Schulen, Erziehern, Politik und Medien - in die Sensibilisierungsarbeit einbezogen werden.

chr

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