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Verband der Europäischen Weinbauregionen tagte in Bozen

LPA – Der Ausschuss der Versammlung der Weinbauregionen Europas (AREV) ist heute (15. September) zu einer Sitzung in Bozen zusammengetroffen. Landeshauptmann Luis Durnwalder, der Präsident der AREV ist, bereitete mit den übrigen Ausschussmitgliedern das Treffen mit der EU-Kommissarin für Landwirtschaft, Mariann Fischer Boel, in einer Woche vor. Bei der Sitzung beschlossen die Vertreter der Weinbauregionen die gemeinsame Vorgehensweise gegenüber der Kommission bei der anstehenden Überarbeitung der EU-Marktordnung.

LH Luis Durnwalder (links) führte den Vorsitz der AREV-Tagung. Neben ihm AREV-Sekretär Herbert Dorfmann.
Am 22. September trifft sich Landeshauptmann Luis Durnwalder in seiner Funktion als AREV-Präsident mit der Landwirtschaftskommissarin Mariann Fischer Boel. Bei der Unterredung wird Durnwalder der Kommissarin den Standpunkt der Weinbauregionen bezüglich der für das kommende Frühjahr angesetzten Änderung der Marktordnung darlegen.

Auf der heutigen Sitzung schnitten die Vertreter der verschiedenen Weinbauregionen die Beschränkung der Pflanzrechte, die Ursprungsbezeichnungen und verschiedene Marktregelungsmechanismen an. „Für die AREV-Mitglieder geht es besonders um die Frage, ob auch in Zukunft die Pflanzrechte beschränkt werden sollen, wie es bisher der Fall war. Das ist vor allem auch für unser Land von größter Wichtigkeit. Ohne Beschränkungen können kleine Anbauregionen im Wettbewerb mit den großen Weinbauländern nicht mithalten“, erklärte der Landeshauptmann.

Ein weiterer Diskussionspunkt betraf die Ursprungsbezeichnungen. „Die USA wollen diese aufheben und die von ihnen verwendeten Markennamen weltweit schützen. Das ist nicht akzeptabel. Die in Europa geschützten Ursprungsbezeichnungen sind Teil unserer Weinkultur und ein wichtiges Element, die Weine im weltweiten Handel zu positionieren. Die Weinbauern haben ein Recht auf diesen Schutz. Dafür soll sich die EU auch einsetzen. Für den Konsumenten bedeutet die Ursprungsbezeichnung die Rückverfolgbarkeit des Produktes bis zum Produzenten“, stellte Durnwalder klar.

Was die Marktregelungsmechanismen betrifft, ging es auf der heutigen Sitzung um den Abbau von Produktionsüberschüssen mittels Destillation und um die Frage, ob bei der Weinbereitung Traubenmostkonzentrat oder Zucker zugelassen werden sollte. In diesem Punkt gab es geteilte Meinungen zwischen den AREV-Delegierten. Während die Vertreter aus den nördlichen Mitgliedsländern die Verwendung von Zucker zur Weinbereitung fordern, treten die südlichen AREV-Mitglieder für die ausschließliche Verwendung von Traubenmostkonzentrat ein. „Wir einigten uns schließlich darauf, die bisherige Regelung auch in Zukunft anzuwenden“, so Durnwalder.

Einstimmigkeit herrschte hingegen bei der Frage nach den Traubenverarbeitungs- und den Weinbereitungsverfahren. Die Versammlung trete klar für die traditionellen Weinausbauformen ein, so Durnwalder. Der AREV-Präsident weiter: „Das geplante Abkommen der EU mit den USA sieht eine gegenseitige Anerkennung aller önologischer Verfahren vor. Die USA arbeiten beispielsweise mit Aromazusätzen, um den Wein ‚aufzufrisieren’. Unsere traditionellen Methoden der Weinverarbeitung, die zu unserer Weinkultur gehören, sind bei der Umsetzung des Abkommens in Frage gestellt. Dann kann es dazu kommen, dass wir in ein paar Jahren ein Getränk trinken, das vielleicht noch nach Wein riecht und schmeckt, aber nicht mehr mit dem hochwertigen Produkt vergleichbar ist, das wir hierzulande produzieren.“

Der AREV (Assemblèe des Règions Europèennes Viticoles) ist 1988 als Verband der europäischen Weinbauregionen gegründet worden und hat die Förderung der gemeinsamen Weinbau-Interessen von rund 68 europäischen Ländern und Regionen zum Ziel. Um dem Verband möglichst viel Gewicht und politische Durchschlagskraft zu verleihen, ist vorgesehen, dass der Vorsitzende Regierungschef eines Mitgliedslandes ist. Nicht zuletzt aus diesem Grunde wurde Landeshauptmann Durnwalder im heurigen Juni in Aosta zum Vorsitzenden der AREV gewählt. Der Direktor des Südtiroler Bauernbundes, Herbert Dorfmann, fungiert in der Zeit der Präsidentschaft Durnwalders als Sekretär der AREV.

ohn

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