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Versuchszentrum Laimburg: Forschungsprogramm abgesegnet

(LPA) Nicht weniger als 415 verschiedene Projekte und Tätigkeiten stehen im kommenden Jahr am land- und forstwirtschaftlichen Versuchszentrum Laimburg auf dem Forschungsprogramm. Der Verwaltungsrat des Versuchszentrums hat nun unter der Leitung von Landeshauptmann Luis Durnwalder grünes Licht für eine Vielzahl innovativer Studien in Bereichen wie Anbau, Sortenzüchtung, Krankheitsbekämpfung oder Lagerung gegeben.

Hier ist die landwirtschaftliche Forschung zuhause: das Versuchszentrum Laimburg
"Wir haben neben den mehrjährigen Projekten für das kommende Jahr auch an die 70 neue gutgeheißen", erklärt Landeshauptmann Durnwalder. "Sie alle sollen in enger Abstimmung mit der Praxis unserer Landwirtschaft einen Wettbewerbsvorteil verschaffen", so Durnwalder nach der Sitzung des Verwaltungsrates.

Wie Josef Dalla Via, Direktor des Versuchszentrums Laimburg erklärt, liege einer der Schwerpunkte der neuen Projekte auf der Bekämpfung von Pflanzenkrankheiten. "Im Obst- und Weinbau geht es vor allem um die bessere Bekämpfung von Schwarzholz, Vergilbung, Besenwuchs, Feuerbrand oder Alternaria, einer Fäulniskrankheit, deren Erreger wir hier an der Laimburg entdeckt haben und den wir nun besser studieren, um ihn effizienter bekämpfen zu können", so Dalla Via. Dazu kommt das leidige Problem des Apfelwicklers, dem man mit einer neuen Verwirrungsmethode auf den Leib rücken will. "Bisher hat man sich bei der Verwirrung auf das Apfelwickler-Männchen konzentriert, wir wollen nun eine Möglichkeit finden, das Weibchen so zu verwirren, dass es die Eier nicht gezielt neben den Früchten ablegt", so der Direktor des Versuchszentrums. Gelänge dies, würde verhindert, dass die Apfelwickler-Maden sich in den Äpfeln einnisten können.

Im Bereich der Kellerwirtschaft setzt man dagegen auf die Entwicklung einer neuen Aromaanalytik. "Bisher wurden Aromen nur durch Verkostungen bestimmt und ein Vergleich ist nur dann möglich, wenn mehrere Weine gleichzeitig verkostet werden", so Dalla Via. Um einen Vergleich über geographische aber auch zeitliche Grenzen zu ermöglichen, müsse eine objektive und schnelle Aromabestimmung anhand chemischer und physikalischer Analysemethoden gefunden werden. "Wir sind hier auch dank der Zusammenarbeit mit dem Institut für Ionenphysik der Uni Innsbruck auf einem guten Weg", so Dalla Via, der hofft, dass eine neue Aromaanalyse auch eine bessere Messung der Aromaentwicklung bereits während des Reifeprozesses und damit vielleicht eine entsprechende Steuerung mit sich bringen könnte.

Im Bereich der Berglandwirtschaft setzt man dagegen auf die Grundlagenforschung in Sachen Wasserhaushalt, was vor allem auch aufgrund der trockenen vergangenen Jahre notwendig ist. Dazu kommt die Fortführung der Sicherung und Dokumentation alter Getreide- und Obstsorten. "Wir starten mit einem Projekt, in dem alte Haferlinien darauf untersucht werden, inwieweit sie eine Basis für Diätprodukte für Zöliakiekranke bilden könnten", so Dalla Via. "Damit würde aus einem billigen Rossfutter ein hochwertiges Produkt mit hoher Wertschöpfung und es ergebe sich die Chance einer Nische für unsere Bergbauern."

Schließlich wird in Sachen Lagerung weiter am Konzept der an der Laimburg entwickelten "dynamischen kontrollierten Atmosphäre" gearbeitet. "Wir können damit auf der Grundlage einer die Qualität sichernden Steuerung von Temperatur und Sauerstoffgehalt in der Luft der Lagerräume den Reifungsprozess der Äpfel verzögern", so Dalla Via, "und zwar ohne auf eine chemische Behandlung nach der Ernte zurückgreifen zu müssen." Auch dies könne – vor allem angesichts der Umweltsensibilität der Konsumenten – zu einem weiteren Wettbewerbsvorteil auf dem hart umkämpften Obstmarkt werden.

chr

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