Gesundheit / Soziales | 10.10.2005 | 16:50

Großer Erfolg der Selbsthilfe-Tagung der Landesabteilung Sozialwesen

(LPA) Großes Publikumsinteresse und eine rege Diskussion - Dies könnte das Fazit der Präventionstagung sein, die die Landesabteilung Sozialwesen diesmal zum Thema "Selbsthilfe und Professionalität in der sozialen Arbeit" veranstaltet hat.

Die Tagung sollte klar zeigen, dass es in der Arbeit im sozialen Bereich nicht um einen Ausschließlichkeitsanspruch gehe, sondern dass die professionellen Hilfsangebote der Sozial- und Gesundheitsdienste von den Angeboten der zahlreichen Selbsthilfegruppen in Südtirol ergänzt werden müssten. Genau dieser Zusammenarbeit und einer besseren Koordination davon sollte bei der Tagung unter dem Motto "Selbsthilfe und Professionalität in der sozialen Arbeit" das Wort geredet werden.

"Das Erleben am eigenen Leib stattet die Menschen mit Kompetenzen aus, die nicht nur dabei helfen, das eigene Problem besser in den Griff zu bekommen, sondern auch anderen bei der Bewältigung ihrer Situation zu helfen", betonte Landesrat Richard Theiner bei der Eröffnung der Tagung. In Südtirol gibt es derzeit rund 200 Selbsthilfegruppen zu den verschiedensten Themen, von Depressionen und Angststörungen über chronische Krankheiten bis zu Trauer, Trennung und Scheidung. Die Stärke dieser Gruppen, dies wurde mehrfach betont, liege darin, dass man die Verantwortung für sich selbst zunächst bei sich selbst suche. Darüber hinaus könne man praktische Erfahrungen an andere Betroffene weitergeben.

"Damit sind alle Fachleute auf einem bestimmten Gebiet", so das Fazit der Tagung, also sowohl diejenigen, die sich in der Selbsthilfe engagieren, als auch diejenigen, die beruflich in den Gesundheits- und Sozialdiensten arbeiten. Nur der Zugang zur Bewältigung eines Problems bzw. einer Krankheit sei ein anderer. Optimal sei demnach eine Zusammenarbeit beider Instanzen, die die Kompetenzen beider Seite bündle und vernetze: Betroffene könnten professionelle Hilfe von den Fachleuten bekommen, während die Fachkräfte durch die Betroffenen Einblick in die jeweiligen Erfahrungen erhalten.

chr