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Landesrätinnen im Gedankenaustausch mit Alice Schwarzer

LPA – Mit dem Sager „Wir sind Kanzlerin!“ hat Alice Schwarzer vor kurzem wieder die Schlagzeilen der deutschen Zeitungen beherrscht. In den vergangenen Tagen war die bekannteste und umstrittenste Persönlichkeit der neuen deutschen Frauenbewegung in Südtirol zu Gast. Die beiden Landesrätinnen Sabina Kasslatter Mur und Luisa Gnecchi nützten diese Gelegenheit zu einem Gespräch. Die Politikerinnen diskutierten mit der deutschen Journalistin über die Eckpfeiler einer guten Frauenpolitik.

Schulterschluss der Frauen.
Die beiden Frauen in der Landesregierung, Sabina Kasslatter Mur und Luisa Gnecchi, die Präsidentin des Landesbeirates für Chancengleichheit, Julia Unterberger, sowie die Leiterin des Landesressorts deutsche Kultur und Familie, Berta Linter, trafen sich in den vergangen Tagen mit Alice Schwarzer zu einem Gedankenaustausch, bei dem frauenspezifische Themen im Mittelpunkt standen. Kasslatter Mur und Unterberger informierten Schwarzer über die gesellschaftspolitische Situation der Frauen in Südtirol. Dabei wurde die Frauenquote in der Politik ebenso wie der Mangel an Frauen in Führungspositionen oder die Frauendiskriminierung angeschnitten.

Schwarzer, die die Frauenzeitschrift „Emma“ gegründet hat und herausgibt, betonte, dass die Situation der Frauen in Südtirol sich kaum von jener in Deutschland unterscheide. Es gelte, eine nachhaltige Frauenpolitik zu forcieren. Die Eckpfeiler einer solchen Politik sind für Schwarzer eine gute Elternpolitik, die Vätern und Müttern die gleichen Chancen gibt, die Gewaltbekämpfung, absolute Chancengleichheit, die Begünstigung von sozialer Gerechtigkeit sowie die Förderung von Frauen in Spitzenpositionen. Schwarzer plädiert für eine „menschengerechtere“ Politik. Dem Begriff „menschengerecht“ kann auch Landesrätin Sabina Kasslatter Mur viel abgewinnen: „Es geht in unserer Gesellschaft darum, die gleichen Bedingungen für alle zu schaffen. Den Frauen muss vermehrt der Zugang zu bezahlter Arbeit ermöglicht werden. Vorausgesetzt sie wollen das. Frauen setzen in unserer Gesellschaft Kinder in die Welt, erziehen sie und sind oft auch noch berufstätig. Männern muss man hingegen die unbezahlte Arbeit, sprich die Erziehung der Kinder und die Führung des Haushaltes, ermöglichen. Ein Schritt in diese Richtung ist die Elternzeit, die beispielsweise in der Landesverwaltung für jene Elternpaare um einen Monat verlängert wird, bei denen Vater und Mutter diese Zeit in Anspruch nehmen.“

Landesrätin Gnecchi war nach dem Gespräch mit Schwarzer von deren Persönlichkeit begeistert: „Schwarzer ist eine große Persönlichkeit, die schon alleine wegen ihrer beeindruckenden Biografie ein Vorbild für die Frauen ist. Ihr Beispiel zeigt, dass Frauen durchwegs in Spitzenpositionen erfolgreich sein können.“ Dass bei den Vorträgen von Schwarzer in Südtirol auch viele Männer anwesend waren, entlockte Gnecchi ein Schmunzeln: „Es ist interessant, dass die bekannteste Vertreterin der Frauenbewegung so viele Männer interessiert.“

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