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Bunker: Vermögensabteilung legt Buch über Verteidigungsanlagen vor

(LPA) Landeshauptmann Luis Durnwalder bezeichnete sie heute (15. Dezember) als "Teil unserer Geschichte, unserer Landschaft - ob wir wollen oder nicht", die Landesabteilung Vermögensverwaltung hat sich der rund 350 Bunker und Verteidigungsanlagen nun in einem Buch angenommen. Das Buch mit dem schlichten Titel "Bunker" wurde heute in Bozen vorgestellt und öffnet einen Blick auf eine kaum bekannte Parallelwelt.

Berater und Autorenteam: (v.l.n.r.) Licio Mauro, Josef Urthaler, Christina Niederkofler und Andrea Pozza
Nicht weniger als 350 Bunker auf Südtiroler Boden sind im Jahr 1999 "nach langen Verhandlungen" (Landeshauptmann Durnwalder) im Zuge der Abtretung von fast 2500 Immobilien vom Staat an das Land übergegangen, Anlagen, die bis dahin strengster Geheimhaltung unterlagen und damit Teil einer unbekannten Parallelwelt waren. "Einer Parallelwelt, die glücklicherweise obsolet geworden ist", wie Josef Urthaler, Direktor der Landesabteilung Vermögensverwaltung, heute bei der Vorstellung des Bunker-Buches betonte.

Mit dem Übergang oblag es der Vermögensabteilung, sich ein genaues Bild der Bunker in Südtirol zu machen, sie zu erheben und grundbücherlich eintragen zu lassen. "Unter den Bunkern waren zahlreiche Objekte, die architektonisch und historisch hoch interessant waren und über deren weitere Verwendung wir zu entscheiden hatten", so Landeshauptmann Durnwalder. So ist im Auftrag des damaligen Vermögenslandesrats Hans Berger eine Bestandsaufnahme über 20 der herausragenden Strukturen entstanden, "die wir museal nutzen wollen", so der Landeshauptmann.

Die Bestandsaufnahme bildet nun auch das Rückgrat des Buches, das Josef Urthaler, Christina Niederkofler und Andrea Pozza von der Vermögensabteilung des Landes über die Bunker in Südtirol verfasst haben. "Es ist dies ein nicht nur schönes, sondern auch wichtiges Buch über einen Teil unserer Geschichte, einen Teil unserer Landschaft", so Durnwalder. "Denn auch wenn wir die Bunker nicht gebaut und auch nicht gewollt haben, so sind sie doch eine Realität." In die selbe Kerbe schlug heute auch Vermögenslandesrat Luigi Cigolla: "Es gibt tausende Arten Kultur zu machen, weil Kultur auch heißt, sich mit allen und allem auseinanderzusetzen", so Cigolla, der betonte, dass die Auseinandersetzung mit den Bunkern und damit mit der Geschichte helfe, gemachte Fehler nicht zu wiederholen.

Das Buch "Bunker", das ab sofort im Buchhandel erhältlich ist, beleuchtet demnach auch die Geschichte der Verteidigungsanlagen, von ihrer Entstehung als Teil des faschistischen Alpenwalls über die Anpassung im Kalten Krieg bis hin zu ihrer Schließung nach Ende des Ost-West-Konflikts. Genauestens beschrieben werden auch das Verteidigungssystem entlang der Linien an Etsch, Eisack, Drau und Rienz, die technischen und militärischen Aspekte, Ausstattung und Bewaffnung und nicht zuletzt die Aufgaben, die die Bunker in der militärischen Logik übernommen hätten.

Eröffnet wurde heute übrigens auch eine Ausstellung mit großformatigen Fotos der Verteidigungsanlagen, die vorerst bis zum 28. Dezember im Foyer des Palais Widmann, Crispistraße 3 in Bozen zu sehen ist. Die Ausstellung ist als Wanderausstellung angelegt und kann von interessierten Schulen oder Kulturvereinen bei der Abteilung Vermögensverwaltung (Tel. 0471 413060) angefordert werden.

chr

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