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Mehr Züge für’s Unterland, mehr Busse für’s Überetsch

LPA – Zwei neue Minuetto-Züge auf der Strecke Trient – Bozen, zehn Expressfahrten von Kaltern nach Bozen und vier neue direkte Busverbindungen von Salurn über das Krankenhaus in die Landeshauptstadt. Das sind die Sofortmaßnahmen, mit denen Mobilitätslandesrat Thomas Widmann die Verkehrsströme rund um die Landeshauptstadt in den Griff kriegen will. Das gesamte Verkehrskonzept für den südlichen Landesteil soll in drei Phasen umgesetzt werden.

Landesrat Widmann (links) und Ressortdirektor Gianfranco Jellici bei der Vorstellung des Verkehrskonzeptes für den südlichen Landesteil.

Das Verkehrsaufkommen rund um Bozen hat die Grenzen der Belastbarkeit längst überschritten. Täglich fahren 52.000 Südtiroler und Gäste in die Landeshauptstadt. Die Pendler- und Besucherströme fließen jedoch ohne Konzept und damit am öffentlichen Nahverkehr vorbei. Das gilt besonders für das Überetsch: Von den 10.000 Pendlern, die täglich nach Bozen fahren, benützen 9240 das eigene Fahrzeug, 821 fahren mit dem Bus und ganze 16 Pendler steigen in Sigmundskron auf den Zug um. Ähnlich ist die Situation in Leifers und im Unterland. Von den 15.000 Personen, die aus dem Süden täglich in die Landeshauptstadt kommen, reisen 10.000 mit dem eigenen Wagen an, 1300 fahren mit dem Zug und 3600 benützen die Buslinien. Für Landesrat Thomas Widmann, der heute gemeinsam mit seinem Ressortdirektor Gianfranco Jellici seinVerkehrskonzept für den Raum  Bozen mit dem Überetsch und dem Unterland vorgestellt hat, besteht Handlungsbedarf. „Das Ziel der Verkehrspolitik ist die Entwicklung eines Gesamtkonzeptes für Südtirol. Die Einführung des 'Südtiroltakts', die Koordinierung der verschiedenen Verkehrssysteme und ein flächendeckendes Angebot sind die Eckpfeiler dieses Konzepts. Die Zahl der Nutzer der öffentlichen Verkehrsmittel soll in fünf Jahren verdoppelt werden. Dafür müssen wir ein koordiniertes Betriebssystem für ganz Südtirol einführen“, so der Landesrat.

Im Unterland und besonders im Überetsch ist das Fahrplanangebot zwar sehr dicht, von den Bürgern wird der öffentliche Nahverkehr jedoch negativ wahrgenommen. Die Gründe dafür sind in den oft überfüllten Bussen und Zügen sowie den häufigen Umwegen der Buslinien zu suchen. Landesrat Widmann plant die Mängel mit einem Drei-Stufen-Plan auszumerzen. Stufe eins ist bereits umgesetzt worden, bzw. wird in den kommenden Wochen verwirklicht. Seit dem Inkrafttreten des neuen Zugfahrplanes am 12. Dezember verkehren auf der Strecke Bozen – Trient zwei neue Minuetto-Züge. Ab dem 23. Jänner werden zehn neue Expressfahrten von Kaltern nach Bozen angeboten und ab demselben Datum führen von Salurn aus über die Weinstraße vier direkte Verbindungen zunächst zum Krankenhaus und dann ins Bozner Stadtzentrum.

Stufe zwei des Verkehrskonzeptes sieht die Umstellung des Bussystems vor. Der Stundentakt soll im Juni flächendeckend mit Bahnanschluss in Bozen, Neumarkt und Auer eingerichtet werden, zudem ist die Schaffung von Direktverbindungen zwischen den Hauptorten Auer und Neumarkt sowie den Unterlandler Berggemeinden Aldein, Truden und Altrei geplant. Im Überetsch wird ein klarer Halbstundentakt mit einheitlicher Linienführung zwischen Kaltern und Bozen eingeführt. Ins Auge gefasst wird zudem ein Rufbussystem für St. Pauls und Girlan, im Falle von Frangart wird die Einbindung in das Stadtbussystem geprüft. Für die Dörfer an der südlichen Weinstrasse ist ähnlich wie für St. Pauls und Girlan ein flexibles Anrufsystem in Ausarbeitung. Mit Beginn des Schuljahres 2006/07 ist die vollständige Anbindung der Buslinien an die Knotenpunkte der Brennerbahn, die Bahnhöfe Auer und Neumarkt, vorgesehen.

Gegen Jahresende steht die Verwirklichung der dritten Stufe des Verkehrskonzeptes auf dem Plan von Landesrat Widmann. Mit der Umstellung der Zugfahrpläne im Dezember soll der "Südtiroltakt" auch im Unterland und im Überetsch greifen. Dazu müssen Trenitalia und RFI die technischen Voraussetzungen schaffen. „Im Unterland erreichen wir mit der Einführung des lückenlosen Halbstundentaktes eine bessere Verbindung der verschiedenen Verkehrssysteme. Die Hauptbahnhöfe des Unterlandes bauen wir aus, um etwa mit Pendlerparkplätzen die Bahn für die Bürger attraktiver zu machen. In Auer steigern wir die Zahl der Parkplätze beispielsweise von 200 auf 600 Autoabstellplätze“, erklärt Widmann. Auch im Überetsch versucht das Mobilitätsressort den Zug benützerfreundlicher zu machen. Vorgesehen sind der Ausbau des Bahnhofes Sigmundskron zu einem Umsteigeknoten sowie die Errichtung von separaten Busfahrbahnen.

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