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Landesamt für Gesundheitssprengel zur Ausstellung "Das erschöpfte Selbst"

(LPA) Zur Wanderausstellung "Das erschöpfte Selbst" nimmt das Landesamt für Gesundheitssprengel Stellung. Zentrales Anliegen dieser Aktion sei das Thematisieren der Krankheit Depression und ihrer Auswirkungen, der Versuch der Annäherung einer breiten Öffentlichkeit an ein sehr heikles Thema. "Es ist sehr schade, dass einer Auseinandersetzung in unserer modernen und vermeintlich offenen Gesellschaft kein Raum gegeben wird", so das Amt.

Die Wanderausstellung "Das erschöpfte Selbst" ist im Rahmen der europaweiten Kampagne gegen Depression entstanden. Sie ist in Zusammenarbeit von vier Landesabteilungen verwirklicht worden und wurde seit 1. Oktober des vergangenen Jahres in den Krankenhäusern von Brixen und Bruneck gezeigt. Es gehe dabei vor allem um die Thematisierung der Krankheit Depression und um die Vermittlung der Erkenntnis, dass die Depression "eine Krankheit unserer modernen Gesellschaft wie jede andere auch ist, zu der man stehen kann", schreibt das Landesamt für Gesundheitssprengel.

Die Auseinandersetzung mit der Krankheit sollte dabei über zeitgenössische Kunstwerke geschehen. "Eine Art der Auseinandersetzung, die mit Sicherheit für viele Bürger völlig ungewohnt und unüblich zu sein scheint", heißt es in der Stellungnahme. Kunst schaffe es aber, das zum Ausdruck zu bringen, was viele mit Worten nicht imstande seien, liest man weiter. Und dies vor allem die zeitgenössische Kunst, "weil sie nicht beschönigt, nicht verhüllt".

Von Anfang an klar war, dass die Kunstwerke nicht im gewohnten Umfeld, sondern an einem öffentlichen Ort ausgestellt werden sollten, zu dem möglichst viel Publikum Zugang habe, unabhängig von Alter, sozialer Stellung, beruflicher Qualifikation oder gesellschaftlichem Ansehen. "Denn genauso so ist es bei der Krankheit selbst, die im Grunde jeden einzelnen von uns treffen kann", so das Amt. Die Beschäftigung mit den Kunstwerken solle zum Nachdenken anregen und von Vorurteilen befreien. 

"Leider wurde jahre- und jahrzehntelang über die Krankheit Depression geschwiegen, wie auch über viele andere psychische Leiden", so das Landesamt für Gesundheitssprengel. Die Folge waren Ausgrenzung, Stigmatisierung, Schwellenängste, Vorurteile. "Gleichzeitig entzog die Gesellschaft sich jeglicher Verantwortung", heißt es in der Stellungnahme.

Seit Jahren versuchen die Entscheidungsträger in Südtirol über verschiedene Initiativen damit zu brechen. Es finden Veranstaltungen statt, mit dem Ziel Aufklärungsarbeit zu leisten, zu informieren, zu sensibilisieren. "Es stellt sich nun die Frage, warum diese Initiative im Krankenhaus in Bozen auf Unverständnis stößt, nachdem sie bereits in den Krankenhäusern in Brixen und Bruneck stattgefunden hat", so das Amt. Die Ausstellung in Bozen wurde mittlerweile abgebaut. "Es ist sehr schade, dass einer Auseinandersetzung in unserer modernen und vermeintlich offenen Gesellschaft kein Raum gegeben wird", so die Stellungnahme. Kunst, so das Fazit, müsse die Freiheit haben "Ungewohntes", Schmerz und Leid zum Ausdruck zu bringen.

chr

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