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Öffentlicher Nahverkehr: "Kontaktlose" Fahrkarten werden getestet

(LPA) Ein völlig neues Ticketsystem könnte es in Zukunft im öffentlichen Nahverkehr in Südtirol geben. So soll die alte Abo-Wertkarte durch eine Chipkarte ersetzt werden, über die der Nutzer beim Ein- und Ausstieg registriert wird. Die Kosten für die Fahrt werden automatisch vom Guthaben auf der Karte abgezogen. Mobilitätslandesrat Thomas Widmann hat gestern (31. Jänner) abend in Astfeld den Startschuss für eine erste Testphase des "Contactless"-Systems auf der Buslinie Sarntal – Bozen gegeben.

Die ersten "Contactless"-Tickets wechseln ihren Besitzer: LR Widmann mit den Verantwortlichen der SAD und Sarner Testpersonen

Das "Contactless"-System ist im Grunde mit jenem an den Skiliften vergleichbar. Der Nutzer der öffentlichen Verkehrsmittel wird demnach nicht mehr seine Abo-Wertkarte vor Fahrtantritt entwerten – und damit auch bereits das Ziel der Fahrt angeben – müssen, sondern wird beim Einstieg in den Bus oder Zug ebenso wie beim Ausstieg von einer Antenne erfasst. Das System errechnet daraufhin die zurückgelegte Strecke und den Fahrpreis, der automatisch vom Guthaben auf der Karte abgezogen wird. "Damit ist das neue System schon einmal benutzerfreundlicher als das alte, gleichzeitig aber auch noch flexibler", so Mobilitätslandesrat Widmann.

Der Landesrat hat das "Contactless"-System am gestrigen Abend in Astfeld im Sarntal den ersten Testpersonen vorgestellt. Die derzeit rund 50 Tester werden in den kommenden drei Monaten sowohl ihr Abo als auch das "Contactless"-Ticket bei ihren Fahrten auf der Buslinie Sarntal – Bozen benutzen, sodass die erhaltenen Daten aufgezeichnet und mit den Abo-Informationen abgeglichen werden können. "Sollte das System so funktionieren, wie wir uns das vorstellen, dann wird es für einen noch nie da gewesenen Komfort im Personentransport sorgen und einen weiteren innovativen Schritt hin zu einer noch größeren Kundenorientierung und Benutzerfreundlichkeit bringen", ist Widmann überzeugt. Erst gestern hatte der Landesrat in Brixen ein hochmodernes Fahrgastinformationssystem in Betrieb genommen, das letztendlich dem selben Ziel dient.

Interessant erscheint das neue "Contactless"-Ticket-System im Übrigen nicht nur aufgrund der Benutzerfreundlichkeit. "Vielmehr sind die Möglichkeiten, die eine solche Chipkarte bietet riesig", so der Landesrat. Technisch sei es bereits heute kein Problem, die Chipkarte mehrfach zu verwenden, das heißt nicht nur als Fahrkarte für den öffentlichen Nahverkehr. "Theoretisch möglich ist, auf der selben Chipkarte auch den Skipass zu speichern, ein Abonnement für Museen und Theater oder auch die Maut auf der Autobahn damit zu bezahlen", so der Landesrat.

Diese Anwendungen sind derzeit noch Zukunftsmusik. In den kommenden Wochen wird es vorerst darum gehen, das "Contactless"-System im Sarntal auf Herz und Nieren zu prüfen. Wer Interesse hat, sich am Test zu beteiligen, kann sich dafür noch melden. Alles Wissenswerte gibt's auf der Website www.sii.bz.it/cless oder telefonisch unter 0471 450201. Den Testpersonen werden für den Zeitraum der Erprobung alle Fahrtkosten rückerstattet. Außerdem wird nach Abschluss des Tests unter allen Beteiligten ein Fahrrad verlost, das das Ressort von Landesrat Widmann zur Verfügung stellt.

chr

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