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LH Durnwalder in Brasilien: Besuche in Favelas und Colonia Tirol

(LPA) Die Favelas von Sao Paolo und die hierzulande berühmte Colonia Tirol, eine Kolonie Tiroler Auswanderer im brasilianischen Regenwald, standen an den ersten Tagen auf dem Besuchsprogramm von Landeshauptmann Luis Durnwalder in Brasilien. Sowohl in den Armenvierteln von Sao Paolo als auch in der Colonia Tirol hat der Landeshauptmann eine Reihe von Projekten der Entwicklungszusammenarbeit unter die Lupe genommen.

Tiroler Wurzeln: Die ganze Colonia Tirol war beim Besuch von LH Durnwalder auf den Beinen
Nicht weniger als 80 Projekte hat das Land über seine Entwicklungszusammenarbeit in den letzten 15 Jahren in Brasilien finanziert und insgesamt 1,7 Millionen Euro investiert. Landeshauptmann Durnwalder hat an den ersten drei Tagen seiner Projektreise sechs dieser Projekte besichtigt. Ein Hauptaugenmerk lag dabei auf den Armenvierteln von Sao Paolo, dem nach Mexiko City und Tokio drittgrößten Ballungsraum der Erde.

So stattete der Landeshauptmann am Dienstag dem Stadtteil Santa Teresa einen Besuch ab, wo das Land ein Alphabetisierungszentrum für rund 150 Erwachsene, eine kleine Musikschule, eine handwerkliche Ausbildungsstätte für Frauen sowie Räumlichkeiten für die medizinische Betreuung von Müttern und Familien geschaffen hat. "Wir haben uns davon überzeugen können, dass unsere Strukturen von der Bevölkerung genutzt werden. Das Alphabetisierungszentrum etwa ist die ganze Woche voll ausgelastet", so Durnwalder.

Ziel Nummer zwei war das Viertel San Sebastiano. "Zielgruppe unserer Hilfe sind hier vor allem diejenigen, die am Rande der Gesellschaft leben", so der Landeshauptmann. So finden Analphabeten im Sozialzentrum des Landes Aufnahme und können hier Lese- und Schreibkurse besuchen, Straßenkinder werden auf die Wiedereingliederung in den Schulbetrieb vorbereitet. In der Favela "Jardin Laila" soll dagegen mit Hilfe des Landes ein Kinder- und Jugendzentrum entstehen. "Dieses Zentrum ist bitter nötig, hat die Favela doch rund 20.000 Einwohnern aber keinerlei Infrastruktur", so der Landeshauptmann.

Schwerpunkt Nummer zwei der ersten Reisetage war der Besuch in der Colonia Tirol, die einst von Tiroler Auswanderern im brasilianischen Regenwald gegründet worden ist. "Hier geht es uns gemeinsam mit dem Bundesland Tirol vor allem darum, die Landflucht der Bauern einzudämmen, also ihre Einkommensmöglichkeiten zu verbessern", erklärt der Landeshauptmann. So hat man die Diversifizierung der Landwirtschaft unterstützt und dabei vor allem den Anbau von Tafeltrauben und Ingwer gefördert sowie Ausbildungsprogramme für die Bauern geschaffen. Beeindruckt zeigte sich Durnwalder vom herzlichen Empfang, den man ihm und seiner kleinen Delegation in der Colonia Tirol bereitet hat - mit deutschen Willkommensgrüßen. Und auch die kleinen Erfolge, die man etwa mit der vom Land geförderten Genossenschaft Agricital feiern kann, sind von Durnwalder positiv aufgenommen worden.

Was allerdings noch Sorgen bereitet, ist die schlechte Straßenanbindung der Colonia Tirol. "Heute führt hier nur eine Lehmstraße durch den Regenwald, bei schlechtem Wetter ist das Dorf nahezu von der Außenwelt abgeschnitten", so Durnwalder. Er hat deshalb ins Auge gefasst, gemeinsam mit dem Bundesland Tirol und dem brasilianischen Bundesstaat Espirito Santo eine rund 30 Kilometer lange befestigte Straße in die Colonia Tirol zu finanzieren. "Jeder der Partner müsste ein Drittel der Kosten übernehmen", so der Landeshauptmann. Dieses Projekt hat Durnwalder bei seinem gestrigen Treffen auch dem Gouverneur des Bundesstaates, Paulo Hartung, vorgelegt, der seine Unterstützung zugesagt hat.

"Als erstes Fazit nach drei Tagen kann ich sagen, dass unsere Gelder gut eingesetzt worden sind, direkt und ohne Verluste, und dass unsere Projekte einen Beitrag dazu leisten, der Bevölkerung das Leben ein bisschen zu erleichtern", so Durnwalder, der heute nach Argentinien weiterreist.

chr

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