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Männergesundheit: Umfassendes Bild von Experten bei Tagung in Bozen
(LPA) Männer sterben im Durchschnitt früher als Frauen. Doch woran liegt das und wie kann man die Lebenserwartung der Männer jener der Frauen annähern? Mit diesen Fragen haben sich Experten heute (5. Mai) in Bozen auseinandergesetzt, und zwar im Rahmen einer Konferenz zum Thema "Männergesundheit".
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Woran liegt aber der bemerkenswerte Unterschied zwischen den Lebenserwartungen von Männern und Frauen? Paola Di Giulio vom Max-Planck-Institut in Rostock hat heute ausgeführt, dass eine Reihe von Faktoren dafür ausschlaggebend seien. Neben den biologischen seien es auch solche des Lebensstils. Gerade im Alter zwischen 60 und 69 klafften die Lebensstile von Frauen und Männern zunehmend auseinander, die Frauen bevorzugten gesündere Lebensweisen, was sich auch auf ihre Lebenserwartung auswirke.
Albrecht Goeschel, Professor der Studiengruppe für Sozialforschung aus Marquartstein (Deutschland), hat dagegen die Gesundheit der Männer in Italien unter die Lupe genommen. Er führte aus, dass die Männer in Mittelitalien gesünder und länger lebten als jene im Norden oder Süden. Dazu trage auch bei, dass die Scheidungs- und Trennungsrate dort besonders niedrig sei. Denn: Männern scheint eine Partnerschaft eher gut zu tun, als Frauen. Sie werden älter als Single-Männer, während Frauen in einer Partnerschaft im Durchschnitt früher sterben als ihre alleinstehenden Geschlechtsgenossinnen.
Eine Ausnahme gegenüber ihren Geschlechtsgenossen im übrigen Norden Italiens scheinen die Südtiroler Männer zu bilden. Wie Albert Tschager, Direktor des Landesamtes für Krankenhäuser, heute aufzeigte, wiesen die Südtiroler eine höhere Lebenserwartung auf und litten im Alter seltener unter chronischen Krankheiten. Auch seien die Männer im Land, werden sie einmal zu Patienten, mit den Leistungen des Gesundheitswesens zufriedener als in anderen Regionen.
Einen besonderen Aspekt der Männergesundheit brachte heute Bruno Engl, Primar der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe am Krankenhaus Bruneck, zur Sprache: die zunehmende Rate unfruchtbarer Männer. So sei die Kinderlosigkeit von Paaren, die sich an die Brunecker Abteilung wenden, bereits in 30 Prozent der Fälle auf die Unfruchtbarkeit der Männer zurückzuführen.
chr