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Hautnahe Impulse über Menschen mit schwerer Behinderung

LPA - „Hautnah“ war der Titel einer sehr gut besuchten Tagung über die Betreuung von Menschen mit schwerer Behinderung, die heute (Freitag, 12. Mai) im Pastoralzentrum in Bozen stattfand. Namhafte Referenten aus dem In- und Ausland gaben dabei wichtige Impulse für die Arbeit mit Personen, die eine Mehrfachbehinderung aufweisen.

Großes Interesse bei der heutigen Tagung über Menschen mit Schwerstbehinderungen
„Für die Arbeit mit Menschen mit Mehrfachbehinderungen ist es sehr wichtig, immer wieder fachliche Anregungen zu geben, Betreuungsmodelle in Erfahrung zu bringen und einen Austausch zwischen allen Akteuren innerhalb und außerhalb der regionalen Grenzen zu ermöglichen“, sagte Gesundheitslandesrat Richard Theiner in seiner Eröffnungsrede. Landesrat Otto Saurer verwies auf die Notwendigkeit, Impulse zu setzten, um die Lebensqualität von Menschen mit schwerer Behinderung zu sichern und weiterzuentwickeln. Derzeit leben in Südtirol 855 Menschen mit einer schweren Behinderung, als solche von den Ärztekommissionen erklärt.

Die Tagung im Bozner Pastoralzentrum richtet sich in erster Linie an Fachkräfte, die Menschen mit schwerer Mehrfachbehinderung betreuen. Am Vormittag standen verschiedene Fachvorträge von Referenten aus dem In- und Ausland auf dem Programm: So gab Peter Rödler, Behindertenpädagoge an der Universität Koblenz, verschiedene Denkanstöße darüber, was schwere Behinderung heute bedeutet. Emanuela Russo, Psychologin aus Conegliano (Treviso) erläuterte die internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit der Weltgesundheitsorganisation, eine medizinische Klassifikation, die das Leben von Menschen in Bezug zu ihrem Gesundheitsstatus beschreibt. Der deutsche Heilpädagoge Winfried Mall sprach über sensomotorische Lebensweisen. „Heilpädagogik als ganzheitliches Konzept setzt sich zum Ziel, sich eben nicht nur auf defizitäre Einzelfunktionen zu konzentrieren, sondern dabei immer im Blick zu behalten, wie sich konkrete Aspekte der Person in das Gesamte seiner sensomotorischen Entwicklung einbetten, die ja nicht losgelöst von seiner Persönlichkeit zu sehen ist“, betonte Mall in seinem Referat.

Über die Arbeit mit mehrfachbehinderten erwachsenen Menschen referierte die Psychologin Caterina Barone aus Lesmo (Mailand). Annemarie Elsler Höller gab Anregungen dazu, wie man im Umgang mit Menschen mit einer schweren Behinderung Kraft schöpfen kann. Aufgelockert wurden die Vorträge durch Theatereinlagen der geschützten Werkstätten. Am Nachmittag hatten die Anwesenden Gelegenheit, die angesprochenen Themen in Workshops zu vertiefen.

Organisiert wurde die Tagung von der Landesfachschule für Sozialberufe „Hanna Arendt“ in Zusammenarbeit mit den Landesabteilungen für Sozialwesen, für die deutsche und ladinische Berufsbildung sowie den Bezirksgemeinschaften und dem Betrieb für Sozialdienste Bozen.

jw

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