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"Migration in Südtirol": Erste umfassende Einwanderungs-Studie vorgestellt

(LPA) Die erste umfassende Studie über Einwanderer in Südtirol ist nun erschienen. Als Auftraggeber der Studie "Migration in Südtirol - Migrationsgeschichten, Arbeit, Familie und Integration" zeichnet die Landesbeobachtungsstelle zur Einwanderung verantwortlich. Der Migrationsbericht ist heute (26. Mai) in Bozen von Landesrätin Luisa Gnecchi vorgestellt worden.

Der Einwanderungsbericht, so zeigte sich heute Landesrätin Gnecchi überzeugt, stelle eine wichtige Grundlage für alle weiteren Schritte hin zu einer besseren Integration der Ausländer in Südtirol dar. Gnecchi führte heute aus, dass die Anzahl der Einwanderer stetig steige. So seien im Jahr 1993 noch 6456 Einwanderer gezählt worden, heute seien es rund 26.000 und damit rund acht Prozent der Bevölkerung. Schon allein diese Zahlen zeigten, so Gnecchi, dass die Schaffung der Grundlagen für eine möglichst reibungslose Integration der Ausländer heute eine bedeutende Querschnittsaufgabe der Politik geworden sei.

Die Grundlage des heute vorgestellten Einwanderungsberichts bilden Interviews mit erwachsenene Einwanderern in Südtirol, und zwar im besonderen jenen, die aus den ärmeren Staaten der Erde stammen. Demnach kommen die meisten Einwanderer aus europäischen Nicht-EU-Staaten, allen voran Albanien mit 19,5 Prozent der erhobenen Einwanderer und die Staaten des ehemaligen Jugoslawien mit 18,8 Prozent.

Auffallend sei nach den Autoren des "Social Survey" die "Verweiblichung" der Einwanderung. Das heißt nichts anderes, als dass immer mehr Frauen aus dem Ausland den Weg nach Südtirol einschlagen. Zurückzuführen ist dies vor allem auf die Familienzusammenführung. So haben die Forscher errechnet, dass nach der Einwanderung des Mannes rund fünf Jahre vergehen, bevor auch dessen Familie nach Südtirol kommt. Damit einher geht selbstverständlich auch eine steigende Anzahl von Migrantenkindern in unserem Land. Statistisch gesehen bestehen die Einwandererfamilien aus einem Ehepaar mit zwei Kindern, wobei etwa Familien aus Pakistan eine durchschnittlich wesentlich größere Zahl an Kindern aufweisen.

Was die Wohnverhältnisse betrifft, so lebt die große Mehrheit (rund 76 Prozent) der Einwanderer in Mietwohnungen und kann einen regulären Mietvertrag vorweisen. Außerhalb der Landeshauptstadt nimmt auch die Anzahl jener zu, die eine Wohnung ihr Eigen nennen können. Es sind dies insgesamt knapp acht Prozent der Befragten. Immerhin ein Befragter auf sechs gab allerdings an, in prekären Verhältnissen zu wohnen, also weder in einer Miet- noch in einer Eigentumswohnung zu leben. Und auch die Zeitspanne zwischen der Ankunft in Südtirol und dem Abschluss eines ersten Mietvertrags gibt zu denken: sie beträgt im Durchschnitt sechs Jahre.

Abgefragt wurden auch die Arbeitsverhältnisse. So weisen immerhin mehr als 78 Prozent der Befragten einen unbefristeten Arbeitsvertrag auf. Allerdings beträgt die Arbeitslosenquote 7,8 Prozent und liegt damit höher als im Südtiroler Durchschnitt. Was die Sektoren betrifft, in denen die Einwanderer beschäftigt sind, so dominieren die Industrie (36,4 Prozent), das Gastgewerbe (24,8) sowie der Reinigungs- und Wartungsbereich (12,2).

Herausgefunden haben die Forscher schließlich auch, dass die Wertschätzung des gesellschaftlichen Umfelds, die Einbindung in die örtlichen Gegebenheiten und die Beteiligung am Gemeinschaftsleben im allgemeinen gut seien. Die meisten Einwanderer seien mittlerweile in Südtirol verwurzelt und planen ihre Zukunft in unserem Land.

chr

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