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Bericht zu Agrar- und Forstjahr 2005 vorgelegt: "Sehr bewegt, unterm Strich zufriedenstellend"

(LPA) Als "sehr bewegtes, unterm Strich aber zufriedenstellendes Jahr" hat Landesrat Hans Berger das Agrarjahr 2005 bezeichnet. Gemeinsam mit Landeshauptmann Luis Durnwalder hat er heute den "Agrar- und Forstbericht 2005" vorgestellt, in dem die wichtigsten Daten zu Land- und Forstwirtschaft, zum ländlichen Versuchswesen und zur Aus- und Weiterbildung in diesem Bereich gesammelt worden sind.

Landeshauptmann Durnwalder gab in seinem Statement einen Überblick über das abgelaufene Forstjahr und strich dabei vor allem die Daten zur Waldfläche und zur Holznutzung hervor. Was die Fläche betrifft, so umfasst diese derzeit 320.000 Hektar und damit mehr als in den Vorjahren. "Grund für diesen Anstieg sind die Aufforstungen, das Zuwachsen von Weiden und die Klimaänderung", erklärte der Landeshauptmann. Mit der Fläche wachse auch die Holznutzung, die derzeit bei rund 530.000 Festmetern liege. "Dies können wir auf leicht steigende Preise und die Abnahme des Holzimports zurückführen", so Durnwalder.

Um den Holzabsatz der heimischen Waldbesitzer weiter anzukurbeln, sei man dabei, entsprechende Abnahme-Abkommen mit den Hackschnitzel-Fernheizwerken auszuarbeiten, so Durnwalder. Gleichzeitig habe man zum zweiten Mal eine umfassende Zertifizierung der Wälder angeboten, die garantiere, dass der Wald in Südtirol naturnah bewirtschaftet wird. "Dieses Instrument gibt uns die Möglichkeit, Holz aus heimischen - weil zertifizierten - Beständen bei Ausschreibungen vorzuziehen", erklärt der Landeshauptmann. Den Waldzustand beschreibt Durnwalder als zufriedenstellend, zeigt sich doch, dass rund 78 Prozent der Wälder als gesund zu bezeichnen sind. Im gesamtstaatlichen Schnitt liegt dieser Anteil bei gerade einmal zehn Prozent.

Im Bereich der Jagd hob Durnwalder heute die Ausbreitung der Räude hervor. "Wir erfassen Jahr für Jahr mehr Fälle, tun was wir können, doch scheint die Räude nicht aufzuhalten zu sein", so der oberste Jäger des Landes. Schließlich warf der Landeshauptmann auch einen Blick auf das land- und forstwirtschaftliche Versuchswesen: "Die Arbeit des Versuchszentrums Laimburg ist das Um und Auf der Landwirtschaft, weil hier die Grundlagen erarbeitet werden - und zwar praxisnah und in enger Zusammenarbeit mit den Beratern und Bauern", so Durnwalder.

Einen Blick auf das bewegte Agrarjahr 2005 hat Landesrat Berger heute geworfen. "Pflanzen- und Tierkrankheiten, die Witterung, Naturkatastrophen - all das betrifft in erster Linie die Landwirtschaft", so Berger. "An Herausforderungen mangelt es demnach nie." Den größten Veränderung sei die Viehwirtschaft unterworfen, die durch sinkende Stückzahlen, gleichzeitig aber einem Anwachsen des Pferde-, Schaf- und Ziegenbestands gekennzeichnet ist. "Dies sind Marktlücken, die von einzelnen Betrieben erfolgreich besetzt werden können", so Berger.

Unter zunehmenden Druck gerät laut Berger die Südtiroler Milchwirtschaft: "Der Preis für das Rohprodukt Milch sinkt, die angelieferte Menge ist gleichzeitig angestiegen", so der Landesrat, der eine Befürchtung hegt: "Die angelieferte Menge ist derart gestiegen, dass wir zum ersten Mal Gefahr laufen, die uns zugewiesene Milchquote zu überschreiten - mit entsprechenden Strafen für die Betriebe", so Berger.

Sorgen bereitet auch die Preisentwicklung im Obstbau, wo mit Mindererlösen von rund 30 Prozent gerechnet wird. "Gleichzeitig werden verstärkt Beeren, Marillen oder Süßkirschen angebaut", so Berger. Im Weinbau macht man dagegen eine um rund 22 Prozent gesunkene Erntemenge aus. "Der Absatz ist dank der Bemühungen der Weinwirtschaft, neue Märkte zu erschließen aber zufriedenstellend und diese Strategie ist auch die einzig erfolgversprechende: ein gemeinsamer, einheitlicher, auf Qualität setzender Auftritt des Südtiroler Weins", so der Landesrat.

Erfolgreich ist das Jahr 2005 für die Fachschulen für Land- und Hauswirtschaft verlaufen, die 655 Schüler unterrichtet haben. "Noch besser sieht's dank des neuen Angebots eines fakultativen vierten Schuljahrs an beiden Schultypen aus", so Berger. "In den Fachschulen für Landwirtschaft haben wir ein Schülerplus von 40 Prozent, in denen für Hauswirtschaft von 17 Prozent."

Erhältlich ist der "Agrar- und Forstbericht 2005" in den Landesabteilungen Landwirtschaft, Forstwirtschaft, land-, forst- und hauswirtschaftliche Berufsbildung sowie land- und forstwirtschaftliches Versuchswesen.

chr

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