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Weinmarktordnung: LH Durnwalder und LR Berger bei Agrarkommissarin Fischer Boel

LPA - Um den vor knapp einem Monat von der EU-Kommission in Brüssel vorgestellten Reformentwurf zur europäischen Weinmarktordnung ging es heute (17. Juli) bei einer Aussprache der EU-Agrarkommissarin Mariann Fischer Boel mit Landeshauptmann Luis Durnwalder und Landwirtschaftslandesrat Hans Berger. Bei dem Treffen kamen außerdem Südtirols Anliegen im Bereich der Viehzucht und der Förderung landwirtschaftlicher Betriebe zur Sprache.

Die Weinmarktordnung diskutiert:
"Die Reform der europäischen Weinmarktordnung muss Qualität und Tradition des europäischen Weinbaus und Weines sicherstellen", betonte Landeshauptmann Durnwalder gegenüber Kommissarin Fischer Boel, die am vergangenen 22. Juni den Reformentwurf zur EU-Weinmarktordnung vorgelegt hatte. Für Landeshauptmann Durnwalder, der bei der heutigen Aussprache auch als Vorsitzender der Vereinigung europäischer Weinbauregionen AREV auftrat, bedeutet dies, dass ein besonders Augenmerk auf die kleinen und mittleren Weinproduzenten sowie auf die Weinbauern in Berggebieten gelegt werde.

Bei dem rund einstündigen - nach den Worten von LH Durnwalder "interessanten und freundschaftlichen" - Gespräch, zeigte sich Fischer Boel offen für die Anliegen der von Durnwalder angeführten Delegation. Dies gilt sowohl für die Anerkennung und Sicherung der Weinqualität und der Weinbautradition gegenüber der Gefahr unkontrollierter Importe, als auch für die Schaffung eines Gleichgewichts zwischen Produktion, Konsum und Importen auf europäischer Ebene, was auch durch Vorgaben eines Verhältnisses zwischen Produktionsmenge und Fläche erreicht werden kann. Auch für seine Forderung, Destillationsmaßnahmen weniger, dafür strukturverbessernde Maßnahmen stärker zu finanzieren, zeigte die Agrarkommissarin ein offenes Ohr.

Ein weiteres Thema war die Sicherung des Ursprungsgebietes, wofür Fischer Boel allerdings keine endgültigen Zusagen machte. Angesprochen wurde auch die Saccharoseanreicherung (Zuckerung) beziehungsweise der Zusatz von Mostkonzentrat: "Wir lehnen sowohl das eine wie das andere ab", erklärte der Landeshauptmann; die Agrarkommissarin ihrerseits wies auf die unterschiedlichen Standpunkte in dieser Frage zwischen süd- und mitteleuropäischen Produktionszonen hin.

Die vom Reformentwurf vorgesehenen Rodungsprämien befürwortete Durnwalder gegenüber Fischer Boel, sofern diese Flächen beträfen, "wo der Wein nicht hingehört und durch die Liberalisierung nicht Türen für neue Weinbauflächen geöffnet werden". Durnwalder sprach sich schließlich dafür aus, den Regionen mehr Autonomie im Einsatz der Fördermittel zuzugestehen und Werbung und Absatzförderung stärker zu fördern, "damit das Verhältnis von derzeit 25 Millionen Hektoliter importierten Weins gegenüber 13 Millionen Hektoliter exportierten Weins umgekehrt werde".

Genutzt hat der Landeshauptmann das heutige Treffen mit Fischer Boel auch dazu, die Agrarkommissarin im Oktober zu einem Besuch und nach Möglichkeit zu einer Diskussionsrunde über Weinfragen nach Südtirol einzuladen: "Dies wäre eine gute Gelegenheit, sich ein Bild von der Landwirtschaft im Berggebiet zu machen." An dem Treffen würde auch der österreichische Landwirtschaftsminister Josef Pröll teilnehmen, der auch bei der heutigen Aussprache in Brüssel mit dabei war.

Abschließend brachten Landwirtschaftslandesrat Berger und LH Durnwalder die Förderung der ländlichen Entwicklung sowie die Reform der Leitlinien für die staatlichen Beihilfen in der Landwirtschaft zur Sprache, die sich vor allem auf die Viehzucht äußerst negativ auswirkten, wie Landesrat Berger betonte.

jw

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