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Einsatzkräfte sind auch für Großschadensereignisse gerüstet

(LPA) Südtirols Einsatzkräfte sind auch für Großschadensereignisse gerüstet. Ein neues Konzept erarbeitet klare Richtlinien für den Einsatz in Fällen mit zahlreichen Verletzten, verteilt die Zuständigkeiten, listet die notwendige Ausrüstung auf und legt eine einheitliche Ausbildung fest. "Die Südtiroler haben ein Recht auf schnelle Hilfe auch in solchen Fällen", so Landeshauptmann Luis Durnwalder heute (14. September) bei der Vorstellung des MANV-Konzepts.

MANV steht dabei für "Massenanfall an Verletzten", für Situationen also, in denen zahlreiche Menschen zu Schaden kommen: für Naturkatastrophen, Flugzeugunglücke, Bahnunfälle, Massenkarambolagen oder Terroranschläge. "Wir hoffen natürlich, dass das Modell, das wir nun geschaffen haben, nie zum Einsatz kommt, müssen aber auf den Ernstfall vorbereitet sein", so der Landeshauptmann. Denn: "Es gibt auch ein Recht auf Sicherheit, das die Bürger haben, einen Anspruch auf schnelle Hilfe", erklärte Durnwalder heute. Das neue MANV-Konzept befasse sich deshalb eingehend mit solchen Katastrophensituationen, erarbeite verschiedene Interventionsmodelle, schreibe Richtlinien für Transport und Logistik vor und lege die Zuständigkeiten der einzelnen Organisationen fest.

Anton Obex, Mitarbeiter der Landesabteilung Brand- und Zivilschutz, die federführend an der Erarbeitung des MANV-Konzepts beteiligt war, stellte das neue Einsatzkonzept heute detailliert vor. Er verwies darauf, dass das Konzept auf vier Ebenen ruhe. Bei "kleineren" Einsätzen, solchen also mit bis zu zehn Betroffenen, werden die regulären Einsatzkräfte aktiv, etwa die Retter des Weißen und Roten Kreuzes oder der Bergrettungsdienste. Ebene zwei kommt dazu, wenn bis zu 25 Betroffene zu versorgen sind. Es handelt sich dabei um so genannte Hintergrunddienste, die mit Zusatzausrüstung ausrücken. Vor allem MANV-Sets, tragbare Sets mit einer medizinischen Notfallausrüstung zur Versorgung von bis zu fünf Personen, sollen hier Engpässe zu vermeiden helfen. Die Sets werden über das ganze Land verteilt, auch Depots für verschiedenste Tragen werden in allen Feuerwehrbezirken eingerichtet.

Sind bis zu 50 Betroffene zu versorgen, werden die unteren Ebenen durch Schnell-Einsatz-Gruppen ergänzt, mobile Einheiten also, die mit besonderer Ausrüstung anrücken. So verfügen Berufsfeuerwehr und Rotes Kreuz über Container bzw. Zelte, die als mobile Erste-Hilfe-Station zum Einsatz kommen können. Im Katastrophenfall, Einsätzen mit über 50 Verletzten, kommt schließlich der Katastrophenhilfsdienst zum Einsatz, der vor Ort eine mobile Behandlungsstelle einrichtet oder auch zur Dekontamination nach ABC-Unfällen herangezogen werden kann. Damit das MANV-Konzept einwandfrei funktionieren kann, muss allerdings die Ausrüstung der Einsatzkräfte noch ergänzt werden: rund 500.000 Euro werden in den nächsten drei Jahren dafür eingesetzt.

chr

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