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Blauzungenkrankheit weiter auf Vormarsch – LR Berger warnt Züchter

(LPA) Die Blauzungenkrankheit, eine Tierseuche, die Wiederkäuer, also vor allem Schafe, Ziegen und Rinder befällt, ist weiter auf dem Vormarsch. Betroffen sind bereits weite Gebiete in den Benelux-Staaten, Frankreich und Norddeutschland. "Ich kann die Züchter in Südtirol nur eindringlich davor warnen, Tiere aus diesen Gebieten und den angrenzenden Risikozonen zuzukaufen", so Landesrat Hans Berger.

Die Blauzungenkrankheit, die bisher vor allem in der Schaf- und Ziegenzucht zu hohen Ausfällen geführt hat, ist durchaus keine Neuheit. "Bereits in den letzten Jahren sind vor allem in Süd- und Mittelitalien, aber auch in Spanien, Portugal und Frankreich immer wieder Fälle aufgetreten", erklärt der stellvertretende Landestierarzt, Ernst Stifter. Seit dieser Zeit ist Südtirol in ein umfassendes gesamtstaatliches Überwachungsprogramm eingebunden. "Wir mussten schon damals auf Nummer sicher gehen, überwachen deshalb unseren Tierbestand etwa mit flächendeckenden Blutentnahmen bei über 8000 Tieren. Und auch nach Überträgern halten wir Ausschau", so Landesrat Berger. Letzteres gestaltet sich als schwierig, sind es doch Mücken, die das Blauzungen-Virus übertragen. "Im ganzen Land verteilt sind seit Jahren acht Mückenfallen in Betrieb. Die Fallen werden wöchentlich daraufhin untersucht, ob Überträgermücken vorhanden sind", so Stifter.

Sorgen bereitet die Blauzungenkrankheit neuerdings aber aus zwei Gründen. Zum ersten aufgrund der massiven Ausbreitung in den Benelux-Staaten, in Frankreich und im Norden Deutschlands, "in Gebieten also, die bisher als krankheitsfrei galten", so Berger. Und zum zweiten, "weil dort ein neuer Serotyp des Virus wütet, der nun zum Teil auch bei den Rindern, die bisher kaum unter den Folgen einer Infektion gelitten haben, heftige Krankheitssymptome hervorruft", erklärt Stifter. Unklar ist außerdem noch, wie die Infektion überhaupt in das betroffene Gebiet gelangt ist.

Nachdem die Blauzungenkrankheit als Tier-Epidemie eingestuft ist, haben Krankheitsfälle enorme Auswirkungen. "Die Schutz- und die Überwachungszone um die Krankheitsherde erfassen einen Umkreis von 150 Kilometern und erreichen derzeit schon fast Großbritannien", so Berger. Aus diesen Zonen dürfen weder Schafe noch Ziegen oder Rinder exportiert werden, es gelten strenge Einschränkungen der Tierbewegungen.

"Schon allein wegen dieser enormen Konsequenzen können wir die Züchter nur zu größter Vorsicht aufrufen", so Landesrat Berger. "Importe von Wiederkäuern aus den betroffenen Ländern und den angrenzenden Gebieten sollte man derzeit besser unterlassen. Und grundsätzlich ist bei Viehimporten größte Vorsicht geboten." So gefährlich die Krankheit übrigens für Schafe, Ziegen und Rinder ist, so ungefährlich ist sie für Menschen. "Eine Übertragung der Krankheit auf Menschen ist nicht möglich", so der stellvertretende Landestierarzt, Ernst Stifter.

chr

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