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Steinschlagschutz für Straßen: 25 Vorhaben auf der Prioritätenliste

LPA - Felsstürze, abkippende Gesteinsplatten und Muren sind vielleicht nicht eine ständige, aber doch eine stets mögliche Bedrohung auf Südtirols Straßen. Insgesamt 25 vorrangige Eingriffe haben die Gelogen und Techniker der Landesabteilungen Tiefbau und Straßendienst nach Lokalaugenscheinen und Berechnungen festgelegt, um die Straßen besser zu sichern. „Wir wollen diese Liste mit 25 Sicherungsvorhaben komplett abhacken und so die Sicherheit für die Verkehrsteilnehmer erhöhen“, unterstrich der zuständige Landesrat Florian Mussner, heute, 24. September, bei der Vorstellung der geplanten Maßnahmen, die insgesamt 153 Millionen Euro kosten werden.

Bei der Vorstellung der Hangsicherungsmaßnahmen längs der Südtiroler Straßen
„Viele Sicherheitsmaßnahmen die in den vergangen Jahren getroffen wurden, haben sich bereits ausgezahlt. An mehreren gesicherten Stellen kam es zu gefährlichen Vorfällen, die Bürger waren aber geschützt“, sagte Landesrat Mussner. „Außerdem sind die Schadensmeldungen wegen Steinschlag auf den Südtiroler Straßen zurückgegangen, 2004 waren es noch 153, im vergangenen Jahr waren es 112 und heuer sind es bis jetzt nur 60“, freute sich Mussner. Dennoch gäbe es in den kommenden Jahren noch einiges zu tun, um die Gefahr durch Massenbewegungen an den Hängen zu bannen, erklärte der Direktor der Landesabteilung für Geologie und Baustoffprüfung Ludwig Nössing. Auf den Südtiroler Straßen würden die Sturzprozesse, also Felsstürze aber auch das Abkippen von Felsplatten, den Straßenbetreibern am meisten zu schaffen machen, erläuterte Nössing. Sie machen laut Nössing fast ein Drittel aller Gefahrenereignisse aus und sind nur sehr schwer vorhersehbar.

Das Bautenressort hat in den vergangenen Monaten alle Straßen im Lande nach genauen Parametern untersuchen lassen und die am dringlichsten notwendigen Maßnahmen an den gefährlichen Abschnitten in eine Prioritätenliste aufgenommen. "Bei der Berechnung des Risikos wurden Faktoren wie die Stabilität der Hänge, die Anzahl der vorbeifahrenden Fahrzeuge und ähnliches herangezogen", erläuterte der Direktor der Landesabteilung Straßendienst, Paolo Montagner. „An erster Stelle stehen Sicherungsmaßnahmen auf der Staatsstraße ins Eggental, auf der Staatsstraße ins Sarntal und auf der Landesstraße in Völs von Blumau nach Waidbruck “, sagte Tiefbauabteilungsdirektor Valentino Pagani. Für den 1,4 Kilometer langen Tunnel „Kampenn“ auf der Eggentaler Staatsstraße (SS 241), deren Fahrbahn durch hervorstehende Felsen eingeengt wird, wurde bereits ein Vortrieb von 500 Metern gemacht. Für die beiden neuen Brücken steht bereits die Tragstruktur. Mit den insgesamt rund 23 Millionen Euro teuren Arbeiten wurde 2005 begonnen. Sie sollen Ende 2007 abgeschlossen sein. Auf der Sarntaler Straße (SS 508) werden zwei Abschnitte gesichert. Im heurigen Herbst bringen die Mitarbeitern des Straßendiensts Steinschlagnetze bei der Ortschaft Sill an. Ein wesentlich größerer Eingriff wird der Bau von zwei Tunnels mit 1,5 und zwei Kilometern Länge, der Mitte 2007 beginnen soll und rund 48 Millionen Euro kostet. Seit diesem Monat laufen auch Arbeiten auf der Landesstraße in Völs (LS 24). Für 360.000 Euro werden Netze an den Hängen angebracht. Im kommenden Jahr soll der Felshang oberhalb der Völser Straße bei Kilometer 21 mit einem Steinschlagschutzzaun und Netzen gesichert werden. Für diese Maßnahmen werden 900.000 Euro ausgegeben. 2008 will man dann mit dem Bau des ersten von fünf Tunnels, die zur Sicherung der Straße vorgesehen sind, starten. Dieser 380 Meter lange Tunnel wird rund 8,5 Millionen Euro kosten.

Auf der Prioritätenliste stehen außerdem der Reihe nach Sicherungsarbeiten auf der Landesstraße Blumau-Waidbruck in der Ortschaft Tonder, auf der Staatstraße auf den Mendelpass (SS 42), auf der Landesstraße nach Meransen (LS 149), auf der Staatsstraße aufs Stilfser Joch (SS 38) beim Pass, auf der Landesstraße Mölten-Hafling (LS 98), auf der Brennerstaatsstraße bei Kollmann (SS 12), auf der Landesstraße ins Ultental (LS 9) bei St. Walburg, auf der Staatstraße aufs Timmelsjoch (SS 44bis), auf der Staatstraße aufs Lavazejoch (SS 620), auf der Staatsstraße auf den Reschenpass (SS 40) auf der Landesstraße durchs Jaufental (LS 91) auf der Staatstsraße auf den Jaufenpass (SS 44), auf der Sarntaler- und Pfitscherjochstraße (SS 508) am Penser Joch, auf der Landesstraße ins Schnalstal (LS 3), auf der Brennerstaatsstraße (SS 12) in Leifers Süd, auf der Staatsstraße aufs Stilfser Joch (SS 38) bei Bozen, auf der Landesstraße in Rein (LS 48), auf der Brennerstaatsstraße bei Grasstein (SS 12) auf der Sarntaler- und Pfitscherjochstraße am Penser Joch (SS 508), auf der Landesstraße Ultental-Proveis (LS 88) und auf der Landesstraße nach Altrei (LS 3). Eine Finanzierung von mehr als 50 Millionen Euro für das umfangreiche Sicherungsprogramm hat das Land bereits bereitgestellt. Für alle vorgesehen 25 Vorhaben werde das Land voraussichtlich 153 Millionen Euro bezahlen, sagte Landesrat Mussner.

In den vergangenen sieben Jahren hat das Land rund 46 Millionen Euro in Sicherungsmaßnahmen entlang der Straßen investiert. Gearbeitet wurde an 607 Baustellen. Die Geologen haben insgesamt 709 Lokalaugenscheine durchgeführt.

SAN

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