Bau | 08.11.2006 | 12:32

Bestimmungen über erdbebensicheres Bauen genehmigt

LPA - Neue Bestimmungen für ein erdbebensicheres Bauen hat die Landesregierung am vergangenen Montag genehmigt. Die neuen Bestimmungen treten nach ihrer Veröffentlichung im Amtsblatt der Region in Kraft. Auswirken werden sie sich auf Neubauten, die als strategisch oder relevant eingestuft werden, beziehungsweise auf Vinschger Gemeinden, für die eine höher statische Sicherheit vorgesehen wird.

Was das Erdbebenrisiko angeht, wurde Südtirol in der gesamtstaatlichen Skala, die von I bis IV geht, als Zone IV eingestuft. Dies entspricht Werten in der Richterskala von bis zu fünf Grad.

Auf der Grundlage dieser Einstufung wurden nun vom Landesamt für Geologie und Baustoffprüfung Richtlinien für ein erdbebensicheres Bauen erarbeitet. Diese neuen Richtlinien wurden am Montag von der Landesregierung verabschiedet. Sie treten nach ihrer Veröffentlichung im Amtsblatt der Region in Kraft.

"Auswirken werden sich die neuen Normen nur auf strategische und relevante Bauten und auch bei diesen nur, wenn neu oder vollständig umgebaut wird", erklärt der Leiter des zuständigen Landesamtes, Ludwig Nössing. Zu den strategischen Bauten zählen beispielsweise Landhäuser oder Rathäuser, als relevante Bauten gelten unter anderem Krankenhäuser. Auswirken werden sich die neuen Bestimmungen außerdem auf neun Vinschger Gemeinden, für die bei Neubauten höhere Rechenwerte für die Statik vorgegeben werden.

Die neuen Bestimmungen über erdbebensicheres Bauen werden am kommenden 30. November einer der Schwerpunkte einer internationalen Tagung sein. In Bozen werden sich auf Initiative der Ämter für Zivilschutz und Geologie Seismologen und Geologen sowie Zivilschützer aus dem Alpenraum ein Stelldichein geben. Neben dem Erdbebenrisiko und den Erdbebennormen wird auch das neue gemeinsame Erdbebenerhebungssystem verschiedener Alpenländer, darunter auch Südtirol, Thema der Tagung sein.

jw