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LR Kasslatter Mur: „Chronisten leisten unverzichtbare Kulturarbeit“

LPA – Zum neunten Mal organisierte das Landesarchiv heute (24. November) den Südtiroler Chronistentag. Im Mittelpunkt stand dabei das Thema Alltagskultur. Die 400 Chronisten würden mit ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit „unverzichtbare Kulturarbeit leisten“, so Landesrätin Sabina Kasslatter Mur bei der Tagung.

Landesrätin Kasslatter Mur spricht beim 9. Chronistentag.
Seit zwölf Jahren untersteht das Chronistenwesen in Südtirol dem Landesarchiv, doch noch nie wurde der Chronistentag, das alljährliche Treffen der 400 Südtiroler Chronisten, von Landesrätin Sabina Kasslatter Mur und Archivdirektor Josef Nössing in den deutsch und italienisch eröffnet. Der Grund für die Premiere war die Aufnahme der ersten italienischsprachigen Mitglieder in den Kreis der Chronisten. Im vergangenen Jahr wurde nämlich erstmals ein Chronistenkurs in italienischer Sprache abgealten. Der Kurs war nur eine der Initiativen des Landesarchivs im Chronistenwesen. Kasslatter Mur Nössing und Nössing konnten den im Bozner Landhaus versammelten Chronisten über die begonnene Digitalisierung von Zeitungen an der Landesbibliothek „Friedrich Tessmann“ ebenso berichten wie von der verstärkten Zusammenarbeit zwischen Landesarchiv, Chronisten und Gemeinden sowie verschiedenen Ausstellungen zur Alltagskultur. „Die Ausstellungen zuletzt in Eppan und Jenesien tragen gemeinsam mit der zunehmenden Professionalisierung dazu bei, dass die Rolle der Chronisten in der Gesellschaft eine immer wichtigere wird“, sagte Kasslatter Mur und brachte damit zum Ausdruck, dass sich die Chronisten auf dem richtigen Weg befinden.

Das Thema Alltagskultur, das Kasslatter Mur zum Jahresthema im Kulturressort erhoben hat, dominierte auch den 9. Chronistentag. Barbara Stocker referierte „Über die kleinen Dinge des Lebens“ und thematisierte dabei  den Alltag als Thema in der Chronik. Über die Erfahrungen mit der Ausstellung „Ain guetter kupferner Kössl“ sprachen hingegen Marlene Huber vom Landesamt für audiovisuelle Medien und Harald Toniatti vom Staatsarchiv Bozen. Volker Klotz, der Direktor des Landesamtes für Bibliothelen und Lesen, sprach hingegen über Tirolensien und Graue Literatur in öffentlichen Bibliotheken, während Bernhard Mertelseder vom Tiroler Bildungsforum Innsbruck mit seinen Ausführungen zur Erinnerungskultur an 1809 und der Erhebung von Kleindenkmälern bereits einen ersten Blick auf das Gedenkjahr 2009 warf.

Die Chronisten zeigten auch eine Auswahl ihrer Arbeit, zudem bestand die Möglichkeit  zum Erfahrungsaustausch und Mitarbeiter des Landesarchivs beantworteten Fragen zur Aufbewahrung von Schriftstücken und Fotos. Kasslatter Mur betonte, dass die Chronisten unverzichtbare Kulturarbeit in den Dörfern und Städten leisten würden: „Viel zu selten nehmen wir uns die Zeit, um unseren Alltag zu reflektieren. Die Chronisten bieten mit ihrer ehrenamtlichen Arbeit dazu eine wichtige Referenz.“

Nachdem der Vormittag ganz im Zeichen der Referate zum Thema Alltagskultur stand, wurde der Chronistentag am Nachmittag mit einer Diskussion über das Chronistenwesen sowie dem Besuch des Palais Menz in der Bozner Mustergasse fortgesetzt.

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