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Gleichstellungsrätin zum Tag der Frau: "Vereinbarkeit von Familie und Beruf größtes Problem"

(LPA) Die Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Gesellschaft bezeichnet Gleichstellungsrätin Christine Walzl als größtes Problem der Frau. "Immer noch ist es meist die Frau, die sich aufs Spiel setzt, Lösungen sucht, verzichtet, ihren Arbeitsplatz riskiert und sich letztendlich die Last der Ungewissheit aufbürdet", schreibt Walzl in einer Stellungnahme zum morgigen Tag der Frau.

Seit sieben Jahren, so Walzl, sei es Männern möglich, um Elternzeit anzusuchen. "Es gibt zwar einige lobenswerte Beispiele dafür, statistisch gesehen sind sie aber immer noch eine Minderheit", schreibt die Gleichstellungsrätin. "Männer, die gemeinsam mit der Frau nach Lösungen suchen, die nicht alleine auf den Schultern der Frau lasten, sind eine Seltenheit."

Die fehlende Mitgestaltung in Sachen Familie und Beruf sei nicht nur den Männern nicht bewusst. "Meist sind es auch die Frauen, die Schwierigkeiten damit haben, das Thema als geschlechtsübergreifend einzustufen", so Walzl. Diese Mentalität müsse sich lockern, sonst werde die aktive Einbeziehung der Männer sehr lange auf sich warten lassen.

"Es gibt Väter, die von selbst erkannt haben, wie wichtig es ist, die Rolle und Verantwortung in Erziehung, Pflege und Spiel mit den eigenen Kindern zu übernehmen", erklärt die Gleichstellungsrätin. Dieser zaghaften positiven Entwicklung stehe eine Gesellschaft gegenüber, die sehr widersprüchlich und träge darauf reagiere. "Vätern, die sich für einige Zeit vollzeitig ihren Kindern widmen, tritt man noch mit Misstrauen gegenüber, wenn nicht gar mit Mitleid und Unbehagen", schreibt Walzl. Demgegenüber stehe eine Haltung, die dieses Engagement hochspiele und überbewerte. "Was fehlt, ist die natürliche, selbstverständliche Reaktion darauf."

Auch in den Betrieben werde es Männern nicht leicht gemacht, sich für die Elternzeit freistellen zu lassen. Vielfach werde ein solcher Antrag als Zeichen der Schwäche, mangelnder Zielstrebigkeit, Unzuverlässigkeit und falscher Prioritätensetzung gesehen. "Dabei ist der Betrieb einer von vielen Spiegeln unserer Gesellschaft", so Walzl. Gefragt seien Dynamik, Flexibilität und Erfolg, auf der Strecke bleibe die Zeit für sich, die Familie und Freunde. "Es ist ein langer Weg, und alles weist daraufhin, dass nur eine kulturelle Entwicklung dazu beitragen kann, diese Situation gemeinsam zu verändern" schließt die Gleichstellungsrätin.

chr

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