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Blauzungenkrankheit: Eindringliche Warnung vor Zukäufen von Wiederkäuern

(LPA) "Wir werden in die Zange genommen." Landesrat Hans Berger sieht Gefahr in Verzug, wenn er die Ausbreitung der Blauzungenkrankheit überblickt, einer Tierseuche, die vor allem Schafe, Ziegen und Rinder befällt. Von Norden reicht der Befall bereits bis Nordrhein-Westfalen, von Süden bis in die Toskana. "Keine Zukäufe!", lautet daher Bergers eindringliche Warnung.

Monatlich werden in Südtirol allein 150 Rinder aus allen Landesteilen auf die Krankheit getestet, in acht Insektenfallen wird wöchentlich nach Mücken gefahndet, die das Blauzungen-Virus übertragen könnten, und auch die Tierimporte werden genauestens unter die Lupe genommen. "All dies hilft aber auf Dauer wenig, sollte jemand auf die Idee kommen, sich nicht an die Spielregeln zu halten und Wiederkäuer aus den befallenen oder angrenzenden Gebieten nach Südtirol bringen", so Berger.

Ursprünglich galt die Blauzungenkrankheit als Tierseuche, die ihre Opfer vor allem unter den kleinen Wiederkäuern, also in erster Linie unter Schafen und Tieren gefordert hat. Außerdem ist man davon ausgegangen, dass die Seuche auf mediterrane Länder beschränkt bleiben werde. "An dieser Situation hat sich im Vorjahr zweierlei geändert", erklärt der Landesrat. Zum einen sei die Krankheit auch in den Niederlanden aufgetreten - "wie sie dahin gelangt ist, ist bis heute unklar", so Berger - und habe sich von dort schnell auf Belgien, Luxemburg und angrenzende Regionen in Frankreich und Deutschland übertragen. Zum anderen sei ein neuer Serotyp des Virus aufgetaucht. "Das Problem mit diesem ist, dass dieser auch bei Rindern heftige Krankheitssymptome hervorruft", erklärt der Landesrat.

"Aufgrund der Ausbreitung der Tier-Epidemie im Süden und Norden wird das Virus-freie Gebiet immer kleiner", so Berger, der darauf aufmerksam macht, dass die Schutz- und Überwachungszonen, die im Umkreis von 150 Kilometern um einen neuen Seuchenherd gezogen werden, mittlerweile bis Bayern reichen. Aus diesen Zonen dürfen weder Schafe noch Ziegen oder Rinder exportiert werden, es gelten strenge Bewegungsbeschränkungen. "Wir können deshalb nur eindringlich raten, auf Zukäufe von Wiederkäuern aus den gefährdeten Gebieten zu verzichten", warnt der Landesrat. Einzige gute Nachricht an der Blauzungen-Front: Die Krankheit ist für Menschen völlig ungefährlich.

chr

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