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Vermeintlicher BSE-Fall: Landesämter stellen richtig

LPA – Eine Südtiroler Tageszeitung hat heute Donnerstag, 3. Mai, über einen tödlich verlaufenen Fall der Creutzfeld-Jakob-Krankheit berichtet. Das Landesamt für Hygiene und öffentliche Gesundheit stellt klar, dass es sich dabei nicht um einen BSE-Fall gehandelt habe und dass sämtliche Meldungen an die zuständigen Stellen gemacht worden seien. Auch der tierärztliche Dienst des Landes betont, ausnahmslos seiner Informationspflicht nachgekommen zu sein.

„Die Meldung der Zeitung ist eindeutig falsch. Die verstorbene Person ist nicht an BSE, sondern an einer sporadischen Form der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (CJK), eine beim Menschen sehr selten auftretende, tödlich verlaufende und durch atypische Eiweiße (Prionen) gekennzeichnete übertragbare spongiforme Enzephalopathie (engl. TSE) gestorben" erklärt Giulia Morosetti, Direktorin des Landesamtes für Hygiene und öffentliche Gesundheit.

Der Fall, der von der Zeitung zitiert wurde, sei nicht verschwiegen, sondern im Jahr 2005 - so wie vom gesamtstaatlichen Meldesystem der Infektionserkrankungen vorgesehen – gemeldet worden, so Morosetti weiter. Der vom Sanitätsbetrieb gemeldete Verdacht auf CJK, wurde von der Universität Verona bestätigt.

„Man unterscheidet vier Formen der CJK, drei klassische sowie die neu aufgetretene variante Form (vCJK). Bei der häufigsten der drei klassischen Formen der sporadischen CJK nimmt man an, dass sich die krankmachenden Prionen – aus bisher ungeklärten Gründen – spontan im Gehirn bilden und ausbreiten", erklärt Morosetti. Die sporadische Form der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit ist außer in Großbritannien die weltweit am häufigsten beim Menschen auftretende Erkrankungsform. „Die Erkrankung kommt weltweit mit einer ähnlichen Häufigkeit von etwa einem Fall pro Jahr pro Million Einwohner vor. Das Erkrankungsrisiko nimmt mit steigendem Alter zu und der Erkrankungsgipfel liegt um das 70. Lebensjahr. In diesem Alter beträgt die jährliche Erkrankungswahrscheinlichkeit etwa 1:125000. Vereinzelt erkranken auch junge Menschen. Die Wahrscheinlichkeit, bereits vor dem 30. Lebensjahr zu erkranken, beträgt etwa 1:3.000.000", führt Direktorin Morosetti aus. In der Regel führe die Erkrankung nach ca. sechs Monaten zum Tod.

„Im Gegensatz dazu besteht nur für die erstmals 1996 in Großbritannien aufgetretene ‚variante CJK’ ein Zusammenhang mit dem Konsum von Fleisch von an „boviner spongiformer Enzephalopathie" (BSE) erkrankten Rindern. Die variante Form der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit ist ebenfalls eine tödliche Gehirnerkrankung. Bei den Betroffenen handelt es sich aber hauptsächlich um junge Personen mit einem Durchschnittsalter von 27 Jahre", stellt Morosetti klar.

Auch Paolo Zambotto, der Leiter des landestierärztlichen Dienstes legt Wert auf die Feststellung, dass ab dem 1. Jänner 2001, dem Tag, ab dem der BSE-Schnelltest an geschlachteten oder verendeten Rindern über einem festgelegten Alter EU-weit verpflichtend wurde, in Südtirol beinahe 78.000 Kontrollen vorgenommenen worden seien und dass sich bei diesen Test nur sechs Fälle als positiv (einer im Jahr 2001, vier im Jahr 2002 und der letzte im Jahr 2004) herausstellten. Zwei von diesen BSE-befallenen Tieren stammten eigentlich aus dem Ausland. „In allen diesen Fällen wurde unverzüglich die Staatsanwaltschaft informiert. Es wurden keinerlei Unregelmäßigkeiten festgestellt. Ebenso wurden die Medien in allen diesen Fällen ausführlich informiert. So geht es auch aus den entsprechenden Medienberichten hervor", so Zambotto.

ohn

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