Gesundheit / Soziales | 21.05.2007 | 16:00

Versorgung bei Schlaganfällen soll verbessert werden: Tagung der Arge Alp

(LPA) Erleidet jemand einen Schlaganfall, so stehen gerade einmal drei Stunden zur Verfügung, um diesen zu diagnostizieren und zu behandeln. Darauf hat man bei einer Tagung der Arge Alp in Bayern hingewiesen. Für Südtirol bedeutet dies: Neben dem Schlaganfallzentrum am Krankenhaus Bozen sollen zwei periphere Schlaganfallteams zur Verfügung stehen.

Ein Erfahrungsaustausch zwischen den Ländern der Arge Alp sollte zeigen, wie die möglichst schnelle und kompetente Behandlung von Schlaganfallpatienten sichergestellt werden kann. Dabei reicht das Spektrum in den Ländern von der Telemedizin über die flächendeckende Errichtung von Schlaganfallstationen bis hin zur Verbesserung der Transportwege, etwa durch den schnellen Einsatz von Helikoptern.

Die Südtiroler Erfahrungen in diesem Bereich wurden in Bayern von Professor Christian Wiedermann, Primar der 2. Medizinischen Abteilung am Zentralkrankenhaus Bozen, und Karl Kob geschildert, die Südtirol im Auftrag des Sanitätsbetriebs und von Landesrat Richard Theiner in der Fachgruppe der Arge Alp vertreten. "In Südtirol sind nur am Zentralkrankenhaus Bozen alle jene Einrichtungen verfügbar, die für eine zeitgemäße Schlaganfallbehandlung erforderlich sind", so die beiden Experten. Weil es aber zu lange dauern würde, die Patienten aus den entferntesten Gebieten des Landes nach Bozen zu bringen, sollten zusätzlich zur Schlaganfallstation in der Landeshauptstadt zwei weitere periphere Schlaganfallteams aufgebaut werden. "Sie werden eng an die zentrale Station angebunden und dahin können die Patienten nach der Akutbehandlung auch rasch verlegt werden", so Wiedermann.

Mit diesem System könnten die beiden zentralen Anforderungen an die Behandlung von Schlaganfall-Patienten erfüllt werden: Zum einen kommt der Patient nach dem Schlaganfall möglichst schnell in kompetente Hände, zudem wird der rasche Zugang zu technisch aufwendigen Untersuchungstechniken und die praktische Unterstützung medizinischer Spezialbereiche wie Neurochirurgie und Gefässchirugie sichergestellt.

chr