Gesundheit / Soziales | 28.06.2007 | 17:02

Gesundheitsbelastung durch Verkehr: LR Theiner fordert verbindliche Daten

(LPA) "Nur eine epidemiologisch korrekt durchgeführte Erhebung mit genügend großen Fallzahlen kann verbindliche Daten zur Gesundheitsbelastung entlang viel befahrener Straßen liefern." Dies stellt Gesundheitslandesrat Richard Theiner fest, der auch daran erinnert, bereits eine wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen Südtirol, Tirol und dem Trentino angeregt zu haben.

Theiner nimmt die Auswirkungen von Abgasen auf die Gesundheit der Bevölkerung ernst. "Das Problem betrifft nicht nur die Anrainer der Brennerautobahn, sondern alle Anwohner viel befahrener Straßen", so der Landesrat. Bereits seit drei Jahren sei die Beobachtungsstelle für Umweltmedizin deshalb dabei, epidemiologische Erkenntnisse zu den unmittelbaren Folgen der Abgasbelastung auf die Gesundheit zu gewinnen. "Es erfordert fundiertes wissenschaftliches Arbeiten, wenn die Auswirkungen örtlicher Schadstoffmengen auf die klinische Gesundheit von Personen exakt und ohne Effekthascherei ermittelt werden sollen", stellt Theiner dazu klar.

Es sei deshalb sein Anliegen, dass man sich nicht mit Teilerkenntnissen und Einzelerhebungen zufrieden geben solle, wenn es darum gehe, gesundheitliche Schäden zu vermeiden, die nachweislich dem übermäßigen Ausstoß von Abgasen zuzuschreiben seien, so der Landesrat. "In diesem Sinne habe ich eine wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen Nordtirol, Südtirol und dem Trentino angeregt und Kollegin Zanon gebeten, den Vorsprung, den die Tiroler in der Erhebung von umwelt- und verkehrsbedingten Krankheitsfällen haben, in ein gemeinsames Expertenteam einzubringen", erklärt Theiner.

Es könne demnach keine Rede davon sein, dass er bestimmte Studien in diesem Bereich anerkennen solle oder nicht, stellt Landesrat Theiner in Bezug auf unterschwellige Angriffe des Transitforums Austria Tirol klar. "Nur eine epidemiologisch korrekt durchgeführte Erhebung mit genügend großen Fallzahlen kann verbindliche Daten liefern und damit unserer Politik Nachdruck verleihen, den Verkehr von der Straße auf die Schiene zu bringen", so der Landesrat. "Diese Erhebung muss erfolgen und soll möglichst bald aussagekräftige Ergebnisse liefern."

chr