Verkehr | 03.08.2007 | 17:34

LR Widmann zu Verschärfung der Straßenverkehrsordnung: "Falsche Maßnahme"

(LPA) Als "völlig falsche Maßnahme" bezeichnet Landesrat Thomas Widmann die von der Regierung beschlossenen Verschärfungen der Straßenverkehrsordnung. "Mit Verboten und Strafen, die jedes vernünftige Maß überschreiten, kann man Autofahrer sicher nicht zu einem vorsichtigeren Fahren erziehen", so Widmann.

In einer für Widmann auch demokratiepolitisch nicht lupenreinen Art und Weise hat die italienische Regierung drastische Verschärfungen der Straßenverkehrsordnung beschlossen. "Die Abkürzung über ein Dekret und damit das zeitweilige Ausschalten jeder parlamentarischen Diskussion ist an sich bereits ein fragwürdiges Verhalten", so Widmann.

Was den Landesrat aber noch mehr beunruhigt: Die Verschärfung geht für ihn in die falsche Richtung. "Italien hatte bereits bisher eine der schärfsten Straßenverkehrsordnungen, eine weitere Verschärfung ist nicht zielführend und die Regierung ist hier weit über das Ziel hinausgeschossen", erklärt der Landesrat. "Die Strafen haben mittlerweile astronomische Höhen erreicht und sind auch bei kaum nennenswerten Übertretungen nur noch schwer zu verkraften."

Besonders hart treffen die neuen Bestimmungen, die bereits morgen in Kraft treten, die Führerscheinneulinge. Sie müssen in Zukunft langsamer fahren und bei Überschreitungen der Geschwindigkeitslimits mit drastischen Strafen rechnen. "In ganz Europa geht man weg vom Prinzip, die Verkehrsteilnehmer durch die Androhung drakonischer Strafen zu einem verantwortungsvollen Verhalten zu erziehen", so Widmann. Vielmehr setze man immer mehr auf die Stärkung der Eigenverantwortung, eine möglichst fundierte Ausbildung jener, die sich hinters Lenkrad setzen, und auf entsprechende Vorbeugung. "Das müsste auch in Italien das Gebot der Stunde sein", so der Landesrat.

chr