News / Archiv

News

Neue geologische Karte der westlichen Dolomiten vorgestellt

LPA - Sie zeigt das Herzstück der Dolomiten und dessen geologische Beschaffenheit, die neue Karte geologische Karte der westlichen Dolomiten, die gestern, 11. September, am Grödner Joch vorgestellt wurde. „Die Karte ist ein objektives Instrument für eine angemessene Raumplanung und auch ein Hilfsmittel für die Gemeinden bei der Erstellung der Gefahrenzonenpläne“, unterstrich Landesrat Florian Mussner. Die geologische Karte der westlichen Dolomiten im Maßstab 1:25.000 wurde im Auftrag des Landesamtes für Geologie und Baustoffprüfung, das zum Bautenressort gehört, vom Institut für Geologie und Paläontologie der Universität Innsbruck erstellt.

LR Mussner und der Geologe Ludwig Nössing bei der Vorstellung der Neue geologische Karte der westlichen Dolomiten

Die Karte umfasst rund 600 Quadratkilometer und bildet das Gebiet zwischen dem Eisacktal im Westen, dem Tierser Tal, Durontal und Cordevole Tal im Süden, dem Kreuzkofel im Osten sowie der Raschötz und den Villnösser Geislern im Norden ab. Die alten geologischen Karten, die dieses Gebiet zeigen, sind inzwischen fast hundert Jahre alt. Auf der neuen Karte ist die Situation mit den neuesten technischen Methoden und Geräten erfasst. Erstellt wurde die Karte im Rahmen des Projekts „CARG“, das auf einer Vereinbarung zwischen dem Staat und dem Land Südtirol basiert und bei dem die Charakteristiken der Dolomitenlandschaft neu erhoben werden. Entstanden ist die Karte unter der Leitung von Professor Rainer Brandner und seinen Mitarbeitern. In die Karte sind auch die seit einigen Jahren laufenden geologischen Neuaufnahmen des Landes Südtirol eingeflossen. „Auf der Karte sind alle der rund 80 auftretenden Gesteinseinseinheiten in Kurzform beschrieben, und zwar in Deutsch und Italienisch“, erklärte Ludwig Nössing, der Direktor des Landesamt für Geologie und Baustoffprüfung. Auf der Profiltafel sind 14 geologische Profilschnitte im Maßstab 1:25.000 quer durch die westlichen Dolomiten dargestellt.

„Die Karte enthält für uns Politiker wertvolle Informationen, damit wir Räume angemessen planen können und verstärkt auch auf die besonderen Gegebenheiten der Natur Rücksicht nehmen können“, unterstrich Landesrat Mussner bei der Vorstellung der Karte. Aber die Karte diene natürlich auch den Geowissenschaftlern, den lokalen Verwaltern und den Entscheidungsträgern im Tourismussektor, sagte Mussner.

Von akademischen Interesse sind vor allem die Differenzierung der Gesteinsvielfalt in den Dolomiten, deren Alter und Verformung. Die Größe und Geometrien der bekannten Riffkörper wie Schlern, Langkofel oder Sella dienen vor allem auch der Erdölindustrie als Vergleich für Kohlenwasserstoff-Speichergesteine im Untergrund. Aus diesem Grund führen Erdölfirmen aus aller Welt immer wieder Exkursionen in den Dolomiten durch.

Mit Sorgfalt kartiert wurden auch die jüngsten Prozesse der Landschaftsformung durch Bergstürze, Muren oder Rutschungen. „Die geologische Karte dient somit auch als Planungsinstrument für die öffentliche Verwaltung, wie z.B. für die Erstellung der Gefahrenzonenpläne“, betonte Landesrat Mussner. Aber auch für die immer dringlicher werdende Trinkwasserversorgung biete die Karte mit den vielen Profilschnitten eine enorme Hilfestellung. Besonders interessant kann die Karte demnach für die Gemeinden Enneberg, St. Martin in Thurn, Wengen, Villnöß, Abtei, Lajen, Ritten, St. Ulrich, St. Christina, Wolkenstein, Corvara, Waidbruck, Kastelruth, Völs am Schlern, Tiers, Karneid und Deutschnofen sein.

Nicht zuletzt wurde bei der Vorstellung auf den Marktwert der geologischen Karte für die Tourismusbranche verwiesen. „Die westlichen Dolomiten sind zweifellos eines der attraktivsten Gebiete Südtirols. Mit der geologischen Karte in der Hand wissen Wanderer und Bergsteiger sofort, auf welchen Gesteinen sie sich gerade befinden“, meinte Landesrat Mussner. Das Wegenetz der topographsichen Grundlage (Tabacco-Karte) wurde in der deutlich sichtbaren Magenta-Farbe dargestellt, sodass sich jeder problemlos in der sonst sehr bunten Karte zu Recht findet.

SAN

Andere Mitteilungen dieser Kategorie

Tag der Autonomie 2014

Tag der Autonomie 2015

Tag der Autonomie 2016

Tag der Autonomie 2017

Tag der Autonomie 2018

Tag der Autonomie 2019

Tag der Autonomie 2020

Pariser Vertrag

Historiker-Tagung Schloss Sigmundskron – die Referate

 Sitemap