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LR Berger setzt Leitlinien-Entwurf zur Gentechnik durch

(LPA) Zu seinem Entwurf mit Leitlinien zur Aussaat von gentechnisch veränderten Organismen (GVO) hat Landesrat Hans Berger heute (11. Oktober) in Rom die Zustimmung der Regionen geerntet. "Die Diskussionen waren allerdings heftig, weil einigen liberalen Regionen die Hürden für die GVO-Aussaat zu hoch erschienen", so Berger.

Vor allem die großen Regionen, allen voran die Lombardei, standen dem Entwurf mit Skepsis gegenüber. "Allerdings ist er von uns in Absprache mit den anderen Regionen erstellt worden", betont der Landesrat, der von seinen Amtskollegen zum GVO-Koordinator ernannt worden ist.

Letztendlich haben sich in der Diskussion dann auch die Regionen durchgesetzt, die in Sachen GVO-Aussaat skeptisch reagieren. "Entsprechend hoch sind auch die Hürden, die wir dafür vorsehen", so Berger. So gebe es die Möglichkeit, die Aussaat von GVO-Pflanzen, die natürlich vorkommende beeinträchtigen, in weiten Teilen einer Region zu verbieten. "Die Regelung sieht Bannzonen vor, die man etwa um Naturparks, Biotope oder Natura-2000-Gebiete ziehen kann", erklärt der Landesrat. Zudem sei der Schutz für Anbaugebiete anerkannter Qualitätsprodukte festgeschrieben: "Das betrifft bei uns die Apfel-Anbaugebiete oder jene Gebiete, aus denen die Milch für den Stilfser Käse stammt", so Berger.

Letztendlich dürften diese Bannzonen in Südtirol derart ineinanderfließen, dass eine GVO-Aussaat praktisch unmöglich gemacht werde. Und noch einen zweiten Vorteil sieht Berger: den Faktor Zeit. "Die Leitlinien sind erst ein erster Schritt auf dem Weg hin zu regionalen Koexistenzplänen", so der Landesrat. Dazwischen liege die Verabschiedung der Leitlinien durch die Konferenz der Regionenpräsidenten, danach das OK aus Brüssel und erst dann die Arbeit an den Koexistenzplänen, und zwar anhand der Leitlinien. "Solange die Pläne nicht in Kraft sind, gilt in Südtirol ein Aussaat-Verbot", so Berger.

Bis der bürokratische Iter beschritten worden ist, sollte sich schließlich auch Brüssels Sicht auf die GVO klären. "Die Konsumenten üben einen immer stärkeren Druck aus, damit es zu keiner liberalen GVO-Lösung kommt, mancher Agrarstaat drängt auf das Gegenteil. Wir werden sehen, welche Position sich in der EU durchsetzt", so Berger.

chr

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