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LR Berger in Brüssel: Halbzeitbilanz und Zukunft der Milchquoten

(LPA) Spätestens 2015 dürften die Milchquoten der Vergangenheit angehören. Dies wurde heute (20. November) in Brüssel klar, wo EU-Kommissarin Mariann Fischer Boel eine Halbzeitbilanz zur gemeinsamen Agrarpolitik gezogen hat. "Unabhängig davon, wie die Übergangszeit bis dahin aussehen wird, müssen wir uns heute bereits auf diese Entwicklung vorbereiten", so Landesrat Hans Berger.

Berger hat sich die Ausführungen Fischer Boels in Brüssel angehört. "Die Kommissarin ist nicht auf Details eingegangen, hat aber angekündigt, dass es einen Ausstieg aus der Milchquotenregelung geben wird und man in den nächsten Jahren für eine 'sanfte Landung' sorgen wolle", so der Landesrat. Unklar ist, wie diese aussehen wird. "Es kursieren zwei Ausstiegsszenarien", erklärt Berger. Zum einen könnten bereits ab 2008 die Milchquoten jährlich angehoben werden, zum anderen könnte die "Superabgabe" schrittweise gesenkt werden. Diese muss gezahlt werden, wenn Produzenten die ihnen zustehende Milchmenge überschreiten.

"Die Folgen beider Szenarien sind die selben: die Milchmenge wird steigen, der Preis tendenziell sinken", so der Landesrat. Auf diese Entwicklung müsse man sich bereits vorbereiten. "Auf politischer Seite werden wir versuchen, mit Gleichgesinnten Brüssel davon zu überzeugen, dass nicht alles über einen Kamm geschoren wird, dass also benachteiligte und Berggebiete Ausnahmeregelungen erhalten", erklärt Berger. Ansonsten würden ungleiche Wettbewerbsbedingungen zementiert. "Zwar spricht man in diesem Zusammenhang von einer Umschichtung von Marktordnungsgeldern auf die ländliche Entwicklung, davon würde Südtirol aber kaum profitieren", so der Landesrat, dem eine flächenbezogene Ausgleichsprämie vorschweben würde.

Gleichzeitig müssten sich auch die Produzenten auf die neue Situation einstellen. "Derzeit ist der Rohmilch-Preis relativ hoch, was dazu verleiten kann, sich zurückzulehnen", so Berger. Aufgrund der Brüsseler Perspektiven sei aber anzunehmen, dass der Preis sinke. "Wir müssen deshalb alle Voraussetzungen schaffen, den Veredelungsanteil anzuheben, um uns so von der Masse der Konkurrenten auf dem Milchmarkt abzuheben", so der Landesrat, der eine große Chance in der Gentechnikfreiheit sieht: "Diese wird von den Handelsketten mit steigendem Nachdruck verlangt und wir können sie bieten", so Berger.

chr

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