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LR Theiner zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen

(LPA) "Um dem Phänomen der Gewalt, vor allem jener gegen Frauen beizukommen, muss man zuallererst auf die Vorbeugung setzen." Mit diesen Worten nimmt Soziallandesrat Richard Theiner zum Welttag gegen die Gewalt an Frauen Stellung, der am 25. November begangen wird. "Es geht deshalb vor allem darum, das Phänomen der Gewalt an Frauen gesellschaftlich sichtbar zu machen", so Theiner.

Nicht weniger als sieben Millionen Frauen zwischen 16 und 70 Jahren sind im Laufe ihres Lebens Opfer von physischer, psychischer oder sexueller Gewalt geworden. Dies hat das staatliche Statistikinstitut ISTAT im Jahr 2006 erhoben und gleichzeitig festgestellt, dass nahezu keiner dieser Fälle angezeigt worden ist. So bleiben 96 Prozent aller Fälle von Gewalt an Frauen, die nicht vom jeweiligen Partner begangen werden, ungeahndet, bei Gewalttaten der jeweiligen Partner sind es 93 Prozent.

Bei Frauen zwischen 16 und 44 Jahren gilt die häusliche Gewalt in Europa nach wie vor als Todesursache Nummer eins. Um den betroffenen Frauen die Möglichkeit zu bieten, effizient Schutz zu suchen, hat man in Südtirol 1989 die gesetzliche Grundlage für die Schaffung von Frauenhäusern gelegt. Derzeit gibt es fünf solcher Strukturen mit rund 40 Wohneinheiten, in denen misshandelte Frauen und deren minderjährige Kinder zeitweise Unterschlupf, Unterstützung und Betreuung finden. Zudem wurden fünf Anlaufstellen geschaffen, in denen Frauen juristische und psycho-soziale Beratung erhalten.

An diese Zentren haben sich 2006 613 Frauen gewandt, in den Frauenhäusern sind 234 Frauen mit 210 Kindern aufgenommen worden. In fast zwei Dritteln aller Fälle ging die Gewalt vom jeweiligen Partner aus, in etwas mehr als 16 Prozent der Fälle war es der Ex-Partner, der die Frau misshandelt hat.

Misshandelte Frauen können in Südtirol auf ein dichtes Netz an Diensten zählen, angefangen bei den Frauenhäusern über die Sozial- und Gesundheitsdienste bis hin zu Ordnungskräften und Staatsanwaltschaft. Um diese Dienste besser zu vernetzen und so die Betreuung der Betroffenen weiter zu verbessern, wird in den nächsten Wochen eine Broschüre herausgegeben, in der auch Tipps für die Ordnungskräfte im Falle eines Einsatzes wegen Gewalt an Frauen zu finden sein werden.

chr

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