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Interventionsmaßnahmen für Frauen in Gewaltsituationen - Broschüre vorgestellt

LPA - Der Umgang mit Frauen, die Opfer von Gewalttätigkeiten geworden sind, gehört zum Arbeitsalltag der Ordnungskräfte. Der erste Kontakt mit dem Opfer ist dabei von großer Bedeutung. Landesrat Theiner stellte heute, 6. Dezember eine Broschüre vor, die praktische und normative Informationen und Hilfestellungen für diese delikate Aufgabe vermittelt: „Interventionsmaßnahmen für Frauen in Gewaltsituationen - Zusammenarbeit mit den Ordnungskräften".

Der stellvertretende Polizeikommandant Celia, Landesrat Theiner, die stellvertretende Staatsanwältin Marchesini, der stellvertretende Kommandant der Carabinieri Bozen Barone und Eugenio Bizzotto

"Frei sein Frau sein" - so das Motto der heute in einer Pressekonferenz vorgestellten, von den Mitarbeiterinnen des Frauenhausdienstes des Landes ausgearbeiteten Broschüre. Der Leitfaden wird in den nächsten Wochen an alle Ordnungskräfte in Südtirol verteilt und auch als Lehrmittel eingesetzt. Die Broschüre ist ein ehrenamtliches Gemeinschaftsprodukt des Landesamts für Familie, Frau und Jugend des Ressorts für Sozialwesen sowie der Arbeitsgemeinschaft  "Schwache Gesellschaftsgruppen" der Staatsanwaltschaft, der Quästur und des Carabinierikommandos Bozen.

Die Broschüre gibt kulturelle, psychologische und konkrete Hilfestellung sowie normative Informationen. Den normativen Teil haben die Rechtsanwältin Marcella Pirrone und die stellvertretende Staatsanwältin Donatelli Marchesini erstellt.

Auch in Südtirol, so Landesrat Theiner, sei die Zahl der Gewalttaten an Frauen im Steigen begriffen. "In zwei Drittel der Fälle ist der Gewalttäter der Partner, in 16,3 Prozent der Fällen der Ex-Partner der Frauen, gefolgt von Freunden und Bekannten." Gerade die Gewalt in den eigenen vier Wänden ist für Frauen oft Anlass für Scham, Schuldgefühle und auch existentielle Ängste.  

"Deshalb", so die stellvertretende Staatsanwältin am Bozner Gericht, Donatella Marchesini, "ist hier der erste Kontakt von besonderer Wichtigkeit. Eine falsche Frage und die Frau, die vielleicht nach Jahren den Mut gefunden hat, ihre Not mitzuteilen, zieht sich in sich zurück." Die Broschüre vermittelt auf einfache und anschauliche Wiese sowohl normative als auch konkrete Hinweise, wie die Ordnungskräfte sich in ganz bestimmten Situationen verhalten sollten.

Um dem Phänomen Gewalt an Frauen wirksam zu begegnen, sei das gemeinsame, synergische Vorgehen der verschiedenen öffentlichen und privaten Institutionen unerläßlich, erklärte Marcella Pirrone. Dass das Phänomen Gewalt an Frauen auch in Südtirol von höchster Aktualität ist, beweisen die Zahlen. Im Jahr 2006 haben sich 613 betroffene Frauen an die verschiedenen Beratungsstellen gewendet. In den geschützten Wohnungen Südtirols haben 234 Frauen und 210 Kinder Zuflucht gefunden.  

Auch für die Frauen kann die Broschüre "Interventionsmaßnahmen für Frauen in Gewaltsituationen - Zusammenarbeit mit den Ordnungskräften" eine Hilfe sein, aus ihrer Situation herauszufinden. Jeder Broschüre liegt eine Art Visitenkarte bei, auf der die wichtigsten Gewaltschutzzentren in Südtirol mit Telefonnummer und Adressen aufgeführt sind.

Der Vizekommandant der Polizeikräfte, Maurizio Celia und der stellvertretende Kommandant der Carabinieri Bozen, Giacomo Barone bezeichneten die Broschüre als nützlichen Leitfaden und konkrete Hilfe gerade auch in den zunehmenden Fällen von psychologischer Gewalt an Frauen. 

nd

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