Politik | 29.01.2008 | 08:39

LH Durnwalder trifft van Miert: "BBT wird Güter-Tunnel"

(LPA) Über den Fortschritt beim Bau des Pilotstollens für den Brennerbasistunnel (BBT) informiert sich derzeit der EU-Koordinator für die TEN-Achse Berlin-Palermo, Karel van Miert. Heute (29. Jänner) Früh hat sich van Miert mit Landeshauptmann Luis Durnwalder getroffen. Man war sich dabei einig, dass der BBT in erster Linie dem Güterverkehr dienen solle.

"2008 wird ein wichtiges Jahr für den Bau des BBT", betonte Landeshauptmann Durnwalder nach dem Treffen mit van Miert in Bozen. Dies zum einen, weil in diesem Jahr die allermeisten Genehmigungsverfahren abgeschlossen werden sollen. "Und zum zweiten, weil nun auch die beiden beteiligten Staaten, also Italien und Österreich ihre Finanzierungspläne offenlegen müssen, und zwar für den BBT ebenso wie für die Zulaufstrecken", so Durnwalder, der sich darin vom TEN-Koordinator bestätigt fühlt. "Auch van Miert ist der Meinung, dass die Planung der Zulaufstrecken so schnell wie möglich vorangetrieben werden müsse, damit ein voll funktionsfähiger neuer Bahnkorridor von München nach Verona in Betrieb genommen werden kann", erklärte der Landeshauptmann.

Diskutiert wurde heute auch die zukünftige Nutzung des BBT. "Klar ist, dass ein Tunnel nur sinnvoll ist, wenn er auch effizient genutzt wird und dafür werden alle Beteiligten - die EU, die Staaten und auch wir - Sorge tragen", so Durnwalder. Klar sei zudem, dass der Tunnel in erster Linie für den Güterverkehr bestimmt sei. "Darin stimmt auch van Miert überein und bereits in den nächsten Wochen wird es in Bozen ein Treffen der Präsidenten der beteiligten Eisenbahngesellschaften geben, bei dem diese Nutzung noch einmal bekräftigt wird", so der Landeshauptmann.

Van Miert äußerte sich heute Durnwalder gegenüber zufrieden mit dem Fortschritt der Arbeiten zum Bau des Pilotstollens und sicherte zu, dass Brüssel die nötigen Mittel für den BBT bereitstellen werde. "Wir haben ja bereits die Zusage für eine erste Tranche bis 2013, van Miert hat heute aber versichert, dass Brüssel auch nach 2013 seinen Verpflichtungen nachkommen wird, und zwar auch für die Zulaufstrecken", so der Landeshauptmann. Die Gesprächspartner waren sich zudem einig, dass Italien und Österreich bei der Finanzierung die Möglichkeit der Querfinanzierung nutzen sollten. "Die Mauterhöhung auf der Grundlage der Eurovignetten-Regelung ist auf der Strecke bis Verona bereits möglich", so Durnwalder. Die daraus erwirtschafteten Mittel in Höhe von rund 20 bis 30 Millionen Euro jährlich könnten wiederum in den Korridor Brenner-Verona investiert werden.

Zufrieden äußerten sich van Miert und Durnwalder heute über den Fortschritt in Sachen BBT. "Wir gehen davon aus, in diesem Jahr alle Genehmigungsverfahren abzuschließen, sodass wir bereits Ende 2009 bzw. Anfang 2010 mit dem Bau des BBT beginnen können", so Durnwalder. Werde dieser Termin eingehalten, sei auch die ins Auge gefasste Fertigstellung 2020 wahrscheinlich.

chr