News / Archiv

News

Klimarückblick Jänner 2008: Milde Temperaturen und viel Niederschlag

LPA - Der Jänner 2008 war in Südtirol deutlich zu mild und auch die Niederschläge lagen zum Teil deutlich über dem Durchschnitt, heißt es vom Wetterdienst des Landes. Mit dem Föhnsturm am 27. Jänner wurde ein neuer Temperaturrekord gebrochen: Bisher hat noch nie ein Jännertag in Bozen die 20 Grad-Celsius-Marke überschritten.

Wetterstation des Landes auf der Schöntaufspitze (3250 Meter Meereshöhe)

Die mittlere Temperatur in Bozen betrug im Jänner 3,2 Grad Celsius, das sind etwa 2,9 Grad Celsius über dem Mittel der 30-jährigen Vergleichsperiode (1961-1990). Im vergangenen Jahr war der Jänner jedoch mit einer mittleren Temperatur von 3,9 Grad Celsius noch wärmer. In der Landeshauptstadt sind zudem fast an die 50 Liter pro Quadratmeter an Niederschlag gefallen. Das sind 70 Prozent mehr als in einem durchschnittlichen Jänner, so der Wetterdienst des Hydrografischen Amtes des Landes. Noch größer war die Abweichung in Meran, dort wurde um 2,5-mal mehr Niederschlag gemessen als gewöhnlich. Verantwortlich war hierbei vor allem ein ergiebiges Niederschlagsereignis um den 12. Jänner, das dem Burggrafenamt und Passeiertal zwischen 35 und 45 Liter Niederschlag pro Quadratmeter gebracht hat.

Zu Beginn des Monats war es noch kalt, ein Hochdruckgebiet sorgte für eine kräftige Auskühlung in den Tälern. In der Nacht vom 3. auf 4. Jänner setzten vom Unterland her die ersten Schneefälle des Winters bis in tiefe Lagen ein. Am 5. Jänner gab es weitere Schneefälle, in der Nacht auf den 6. schneite es im ganzen Land, im Burggrafenamt, Unterland und Eisacktal ging der Schnee aber in Regen über. In weiterer Folge wurde es milder und für den Rest des Monats lagen die Temperaturen in der Landeshauptstadt über den langjährigen Mittelwerten. Am Wochenende des 12. und 13. Jänner kam es zu teils ergiebigen Niederschlägen, die Schneefallgrenze sank vorübergehend auf 700 Meter ab. Das letzte große Niederschlagsereignis im Jänner ereignete sich um den 16. Jänner. Auf den Bergen über 1000 Meter Meereshöhe fielen zwischen 20 und 40 Zentimeter Neuschnee. Aufgrund dieser Störungen machte sich die Sonne Mitte des Monats äußerst rar. Vom 11. bis einschließlich 17. Jänner, also genau sieben Tage lang, zeigte sich die Sonne in Bozen nur ein einziges Mal, und das auch nur für 17 Minuten.

Das große wetterbedingte Thema des Monats war der Föhnsturm, der am 27. Jänner über Südtirol hinwegfegte. Grund für den Sturm waren extreme Luftdruckunterschiede über dem Alpenraum, die sich durch ein umfangreiches Hoch über der Biskaya und einen Tiefdruckkomplex über Nordosteuropa bildeten. Auf den Bergen wurden Windspitzen von bis zu 187 Stundenkilometern auf dem Piz Pisciadù in den Dolomiten gemessen. Nur im Jänner 2007 wurden mit dem Orkantief „Kyrill“ noch höhere Windgeschwindigkeiten registriert (193 Stundenkilometern auf der Schöntaufspitze). Im Laufe des Tages brach der Nordföhn mit starken Windböen auch in die Täler durch. Da die Luftmassen bereits auf den Bergen sehr mild waren (etwa vier Grad Celsius auf 2000 Metern Meereshöhe) und sich die Föhnluft durch das Absinken weiter erwärmt, wurden teilweise Jänner-Rekordtemperaturen verzeichnet. Im Unterland (Neumarkt) und Bozen erreichte die Quecksilbersäule am Nachmittag über 20 Grad, noch nie war ein Jännertag dort so warm.

SAN

Andere Mitteilungen dieser Kategorie

Tag der Autonomie 2014

Tag der Autonomie 2015

Tag der Autonomie 2016

Tag der Autonomie 2017

Tag der Autonomie 2018

Tag der Autonomie 2019

Tag der Autonomie 2020

Pariser Vertrag

Historiker-Tagung Schloss Sigmundskron – die Referate

 Sitemap