Gesundheit / Soziales | 28.03.2008 | 11:33

Familienpolitik: LRin Kasslatter Mur nimmt in Rom Auszeichnung entgegen

LPA – Zum ersten Mal vergab gestern Abend (Donnerstag, 27. März) in Rom die Regierung den Preis "Freund der Familie - Amico della famiglia 2007“. Unter den Ausgezeichneten war auch das Land Südtirol, das sich über das Familienbüro mit vier Initiativen am Wettbewerb beteiligt hatte. Landesrätin Sabina Kasslatter Mur nahm die Auszeichnung entgegen.

Von einem historischen Augenblick sprach bei der Abschlussfeier des Wettbewerbs „Amico della famiglia 2007“ Ministerpräsident Romano Prodi. Es sei das erste Mal, dass es in Italien ein Familienministerium gebe, und das erste Mal, dass über dieses Ministerium Bemühungen von öffentlichen Körperschaften und Betrieben um Familienfreundlichkeit ausgezeichnet würden.

Das Land Südtirol hatte mit den Projekten "Starke Eltern - starke Kinder", "Familienfreundliches Unternehmen" und "Bookstart - Babys lieben Bücher" sowie der Broschüre "Familieninfo" am gesamtstaatlichen Wettbewerb teilgenommen und sich eine Sondernennung und einen Preis von 30.000 Euro gesichert.

Familienlandesrätin Sabina Kasslatter Mur nahm gestern Abend im römischen "Spazio 900" am Marconiplatz die Auszeichnung gemeinsam mit Familienbüro-Leiterin Gudrun Schmid entgegen. Im Rahmen der Feier führte die Familienlandesrätin außerdem ein kurzes Gespräch über familienpolitische Themen mit den Regierungsvertretern. Dabei waren sich die familienpolitisch Verantwortlichen auf Landes- und gesamtstaatlicher Ebene über die Notwendigkeit einig, Familien steuerlich stärker zu entlasten und Erziehungszeiten in der Altersvorsorge anzuerkennen.

„Auch Südtirol hat seit dieser Legislaturperiode erstmals eine Familienlandesrätin und ein Familienbüro“, so Landesrätin Kasslatter Mur, „diese Auszeichnung werte ich als Bestätigung, dass der in der Familienpolitik beschrittene Weg nicht nur richtig, sondern auch beispielgebend ist. "Familie zu fördern und zu stärken wird auch weiterhin zu den Kernaufgaben der Landespolitik gehören", betont die Familienlandesrätin, die ankündigt, dass auch das Preisgeld für Familieninitiativen verwendet werden soll.

„Wir fühlen uns in unserer Arbeit bestätigt und motiviert weiterzumachen“, erklärt Gudrun Schmid, „vor allem auch, weil wir ein kleines und junges Büro sind.“ Im Familienbüro kann Schmid auf die Unterstützung einer Mitarbeiterin zählen. Das Familienbüro brachte seit seiner Errichtung 2005 insgesamt sechs größere Projekte auf den Weg, von denen nun in Rom vier ausgezeichnet worden sind.

Das erste der vier Projekte ist jenes zur Ausbildung von Multiplikatoren beziehungsweise Referenten für Elternkurse "Starke Eltern – starke Kinder". Die Schulungen wurden im Sommer und Herbst 2007 durchgeführt; die Elternkurse werden nun über den KVW angeboten. "Bookstart – Babys lieben Bücher", ein weiteres der vier Projekte, wurde gemeinsam mit den Bibliotheksämtern der deutschen und italienischen Landeskulturabteilungen entwickelt. Durch Bücherpakete, die sechs und 18 Monate alte Kinder und deren Eltern erhalten, sollen Sprachkompetenz und Kommunikationsfähigkeit gefördert werden.

Das dritte Projekt hat die Förderung der Familienfreundlichkeit in den Unternehmen im Visier. Über das Gemeinschaftsprojekt des Familienbüros und der Handelskammer werden Unternehmen, Institutionen und Verbände kostenlos über die Einführung familienfreundlicher Maßnahmen beraten. Die Broschüre "Familieninfo", in der Informationen für Familien in Südtirol zusammengetragen wurden, ist schließlich das vierte der anerkannten Projekte. Das Handbuch ist Ende 2007 in überarbeiteter und aktualisierter Auflage erschienen und wurde in Zusammenarbeit mit der Freien Universität Bozen erarbeitet.

Bei der Abschlussfeier in Rom war auch die Gemeinde Bozen vertreten, die für drei Familienprojekte auszeichnet wurde. 

jw