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Durnwalder und Laimer: Edison-Abkommen großer autonomiepolitischer Schritt

(LPA) Ein autonomie-, wirtschafts- und energiepolitischer Riesenschritt wurde heute (11. April) im Palais Widmann in Bozen gesetzt. Dort wurden die Verträge zwischen der landeseigenen SEL und der Edison unterzeichnet, mit denen die Mehrheit an sieben Wasserkraftwerken in Südtiroler Hände wechselt. Für Landeshauptmann Luis Durnwalder und Landesrat Michl Laimer ein Schritt in die energiepolitische Zukunft.

Haben wichtigen Schritt gesetzt: (v.l.) LR Laimer, SEL-Präsident Stocker, LH Durnwalder, Edison-Präsident Zuccoli und dessen Geschäftsführer Quadrino (Foto: LPA/Pertl)

Die zwischen Klaus Stocker, Präsident der SEL, und Edison-Geschäftsführer Umberto Quadrino unterzeichneten Verträge heben eine neue Gesellschaft aus der Taufe, in die sieben Großwasserkraftwerke - jene in Waidbruck, Marling, Laas, Bruneck, Wiesen/Pfitsch, Prembach und Graun - einfließen werden. Dazu kommen die zentrale Leitstelle und weitere Immobilien in Bozen, Fischereirechte in den zugehörigen Gewässern sowie die Beteiligungen der SEL an zwei Gesellschaften, die Kleinwasserkraftwerke errichten. Die SEL wird an der Gesellschaft 60 Prozent halten, Edison 40 Prozent.

"Insgesamt produzieren die sieben Großwasserkraftwerke über eine Milliarde Kilowattstunden Strom im Jahr", so Durnwalder heute vor der Unterzeichnung der Verträge. Der Griff nach diesen enormen Strommengen sei ein strategisch wichtiger: "Die Energie wird in Zukunft noch stärker als bisher zum Schlüsselsektor, die fossilen Träger werden knapp, die Preise steigen, die Unsicherheit auch", so der Landeshauptmann. "Dank der Einigung mit Edison können wir einen Großteil der in Südtirol produzierten Energie im Land behalten", so Durnwalder.

Die Verhandlungen, die man mit Edison geführt haben, seien lang und intensiv gewesen, das Ergebnis könne sich aber sehen lassen, erklärte der Landeshauptmann. So habe man erreicht, dass die neue Gesellschaft in Bozen angesiedelt werde. "Damit sichern wir uns rund zehn Millionen Euro an Steuereinnahmen im Jahr", so Durnwalder. Zudem stelle die SEL die Mehrheit im Verwaltungsrats und auch den Präsidenten der Gesellschaft.

Das Geschäft kostet die SEL AG 177 Millionen Euro. "Dieser Preis entsteht aus dem Wert der Energie, der in den nächsten Jahren produziert wird, und all jenen Vermögenswerten, die bei Ablauf der Stromkonzessionen nicht an das Land übergehen werden", so Durnwalder, der unterstrich, dass alle kostenlos übergehenden Güter nicht in den Kaufpreis eingeflossen seien.

Energie- und Umweltlandesrat Laimer betonte heute, dass durch die Verträge ein neues Kapitel in der Energiepolitik des Landes aufgeschlagen werde. Und nicht nur: "Wasserkraft ist weit mehr als nur Strom: sie ist Autonomiegeschichte, sie gehört zu den vitalen Interessen unseres Landes", so der Landesrat. Mit dem SEL-Edison-Deal unterstreiche man die Ziele, die das Land energiepolitisch verfolge: "Wir wollen eine größere Unabhängigkeit von Importen erlangen und damit eine größere Versorgungssicherheit, einen höheren Versorgungsgrad aus erneuerbaren Quellen und die Möglichkeit einer eigenen Tarifgestaltung", so Laimer. "Die Verträge zwischen SEL und Edison bilden die Grundlage einer autonomen Energiepolitik und nicht zuletzt auch für Strompreisabschläge für die Südtiroler", erklärte der Landesrat.

Die Bevölkerung solle zudem dadurch profitieren, dass das Land Volksaktien der neuen Gesellschaft ausgeben wolle. Und auch die Gemeinden sollen daran beteiligt werden. "Damit dies möglich ist, verzichtet Edison auf das Vorkaufsrecht, wenn wir Anteile abtreten", erklärte Durnwalder, der für seine beharrliche, überzeugende und weitsichtige Verhandlungsführung Lob vom Präsidenten der Edison, Giuliano Zuccoli, bekam. "Mit dieser Zusammenarbeit schlagen wir völlig neue Wege ein und verstärken zudem unsere Verwurzelung in einem Land, in dem wir seit Jahrzehnten wirtschaften", so Zuccoli, dessen Geschäftsführer Umberto Quadrino ergänzte: "Die neue Gesellschaft sichert uns eine offene und langfristige Zusammenarbeit mit dem Land Südtirol."

chr

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