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LR Berger bei Arge-Alp-Landwirtschaftsforum: Kritik an Liberalisierung

(LPA) "Die immer weiter gehende Liberalisierung der Agrarmärkte mag dem Konsumenten vielleicht kurzfristig Vorteile bringen, längerfristig werden diese Vorteile aber von den sozialen Folgen ins Gegenteil verkehrt." Landesrat Hans Berger hat am Wochenende bei der Arge-Alp-Tagung zur Land- und Forstwirtschaft im Alpenraum in Füssen klare Worte für die Entwicklungen in der Agrarpolitik gefunden.

Hochkarätige Diskussion: (v.l.) Die LR Anton Steixner (Tirol), Berger, Josef Miller (Bayern), Moderator Julio Segador, Erich Schwärzler (Vorarlberg), Tiziano Mellarini (Trentino) und Aurelio Casanova (Graubünden)

Die führenden Agrarpolitiker von Bayern, Vorarlberg, Tirol, Graubünden, Trentino und Südtirol haben sich Ende vergangener Woche im bayerischen Füssen zu einem öffentlichen Gedankenaustausch zur Zukunft der Berglandwirtschaft getroffen. "Wir konnten feststellen, dass unsere Positionen zwar in Details auseinander gehen, dass das Grundanliegen aber das selbe ist: die Berglandwirtschaft mit gesonderten Maßnahmen zu unterstützen", so Berger. Dies auch, weil eine Analyse der EU-Agrarausgaben gezeigt habe, dass die Ausgleichszahlungen für das Berggebiet in keinem Verhältnis zu den Zahlungen für die Gunstlagen stünden.

"Diese Ungleichbehandlung ist genauso wenig tragbar, wie die Tatsache, dass die selben Vorschriften, die in 2000-Kuh-Betrieben gelten, auch für Fünf-Kuh-Betriebe gelten sollten", so der Landesrat. Wenn man das Berggebiet lebenswert erhalten wolle, dann müssten zuallererst die Voraussetzungen dafür geschaffen werden, dass die Natur erhalten werde. "Und 'Natur erhalten' heißt im Berggebiet nicht, die Natur sich selbst zu überlassen, sondern sie zu bewirtschaften", erklärt Berger, der in diesem Zusammenhang einmal mehr das Schlagwort der "multifunktionellen" Landwirtschaft nennt: "Landwirtschaft ist im Berggebiet nun einmal mehr als nur Lebensmittelproduktion."

Kritik von Seiten des Agrarlandesrats gab's schließlich an den  Liberalisierungstendenzen in der Agrarpolitik. "Schritte wie die Abschaffung der Milchquoten führen zwar zu mehr Wettbewerb am Markt und vielleicht auch zu kurzfristig sinkenden Preisen", so Berger. Längerfristig erschwere man aber die Wirtschaftsbedingungen für Kleinbauern derart, dass sie mancherorts nicht mehr imstande seien, ihre Betriebe zu erhalten. Stelle man also eine Gewinn- und Verlustrechnung an, so müssten auch die sozialen Kosten, die aus solchen Veränderungen entstehen, einkalkuliert werden. "Tut man dies, verzeichnet die Volkswirtschaft Verluste", so der Landesrat.

chr

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