Wirtschaft | 10.06.2008 | 16:11

Neuordnung der Wirtschaftssektoren: Letzter Baustein gesetzt

(LPA) Nach den großen Brocken - den neuen Ordnungsgesetzen für Industrie, Handwerk und Dienstleistungen - hat die Landesregierung gestern (9. Juni) den letzten Mosaikstein zur Neuordnung der Wirtschaftssektoren gesetzt und die Tätigkeitsverzeichnisse genehmigt. Mit diesen wird geregelt, welche Tätigkeit welchem Sektor zuzuordnen ist.

"Die gestern genehmigten Verzeichnisse für Handwerks- und Dienstleistungstätigkeiten haben gemeinsam mit den jeweiligen Ordnungen grundlegende Bedeutung für die Zuordnung eines Unternehmens zu einem Sektor", erklärt dazu Landesrat Werner Frick. Diese Zuordnung sei wichtig, wenn es etwa um die Gewährung eines Beitrags oder - im Bereich des Handwerks - um die Eintragung ins Handelsregister der Handelskammer gehe.

Der Zuteilung der Tätigkeiten zum jeweiligen Sektor liegt die europäische Klassifizierung der Wirtschaftstätigkeiten (ATECO) zugrunde, es werden aber auch Südtiroler Besonderheiten berücksichtigt. "Mit diesem Beschluss bleibt gewährleistet, dass jene Tätigkeiten, die in Südtirol traditionell zu einem Bereich zählen, dies auch weiterhin tun, unabhängig davon, ob sie anderswo einem anderen Sektor zugerechnet werden", so der Landesrat. Als Beispiel nennt Frick den Transportbereich, der in Südtirol je nach Größe zum Handwerk oder zur Industrie zählt, während er anderswo dem Dienstleistungsbereich zugerechnet wird.

Die aus dem Jahr 1981 stammende Handwerksordnung wurde im Februar dieses Jahres durch eine neue Ordnung ersetzt, deren Kern eine zeitgemäße Definition des Handwerks, eine klare Abgrenzung und neue qualifikationsorientierte Zugangsvoraussetzungen enthält. Für den Bereich Dienstleistung gibt es seit November des Vorjahres erstmals eine Ordnung mit der genauen Definition der Tätigkeiten. Der Industriesektor wurde im letzten Oktober erstmals in Südtirols Wirtschaftsgeschichte durch ein Landesgesetz geregelt.

chr