Arbeit | 07.08.2008 | 13:12

EU-Kampagne für Arbeitssicherheit gestartet: "Ein Gewinn für alle"

(LPA) Alle dreieinhalb Minuten kommt es in der EU zu einem arbeitsbedingten Todesfall. Bis 2012 soll die Zahl der Arbeitsunfälle um ein Viertel gesenkt werden. Dazu beitragen soll eine EU-Kampagne unter dem Motto "Gesunde Arbeitsplätze. Ein Gewinn für uns alle", die nun angelaufen ist. Im Mittelpunkt steht eine effiziente Risikobeurteilung.

Die Kampagne für gesunde Arbeitsplätze richtet sich in erster Linie an Hochrisikobranchen, etwa das Baugewerbe oder die Landwirtschaft. Aber auch kleine und mittlere Unternehmen sollen darin bestärkt werden, die Risikobeurteilung richtig durchzuführen, die bereits seit rund zehn Jahren EU-weit vorgeschrieben ist. "Die Risikobeurteilung ist sicher die richtige Strategie, da dadurch alle möglichen Sicherheits- und Gesundheitsgefährdungen systematisch erfasst werden", erklärt dazu der Direktor der Landesabteilung Arbeit, Helmuth Sinn. Bei der Risikobeurteilung würden alle Aspekte des Arbeitsplatzes und der Arbeit aufgezeigt, durch die Schäden verursacht werden könnten. Zudem werde analysiert, wie Gefahren beseitigt und welche Vorbeugungs- und Sicherheitsmaßnahmen getroffen werden könnten.

Dass die EU-Kampagne ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung sei, ist auch Arbeitslandesrat Francesco Comina überzeugt. "Wir müssen dem Thema Arbeitssicherheit einen größeren Stellenwert in der Gesellschaft beimessen, wie uns leider auch die schweren Arbeitsunfälle der letzten Tage gezeigt haben", so Comina.

Im Rahmen der EU-Kampagne wurde auch ein Wettbewerb für beispielhafte Arbeitssicherheits-Lösungen ausgeschrieben, bei dem Unternehmen ausgezeichnet werden, die einen herausragenden Beitrag zur Förderung der Risikobeurteilung am Arbeitsplatz geleistet haben. Teilnahmeberechtigt sind alle Unternehmen, die die Umsetzung eines nachhaltigen Risikomanagements für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz belegen können. Die Anträge müssen beim staatlichen Institut für den Arbeitsschutz (ISPESL) in Rom eingereicht werden, und zwar bis 5. September. Nähere Infos zum Wettbewerb sind unter www.ispesl.it oder bei der  Europäischen Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz http://hw.osha.europa.eu verfügbar.

chr