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Geologischer Landesdienst koordiniert Langzeitüberwachung des Permafrosts in den Alpen

LPA - Zur Überwachung des Permafrosts im gesamten Alpenraum läuft im September ein Projekt unter der Regie des Landesamts für Geologie im Ressort von Landesrat Florian Mussner an. „Über ein Monitoring-Netzwerk wird der Permafrost und seine Wirkungen auf Landschaft, Infrastrukturen und Menschen in den Alpen untersucht“, erklärt Mussner. Mitbeteiligt an dem 3,3 Millionen-Euro teuren Projekt sind Frankreich, die Schweiz, Deutschland, Österrreich und Slowenien. Die Landesregierung hat gestern, 25. August, den Startschuss für die Projektarbeiten gegeben.

Potentielle Permafrost-Bereiche in Südtirol (KARTE: Geologischer Dienst des Landes)

An diesem Interreg-Projekt sind alle Regionen des Alpenbogens zwischen Nizza und Lubljana (Laibach) beteiligt. Auf Initiative des Geologischen Dienstes des Landes Südtirol haben sich 13 Partner aus den betroffenen Regionen zusammengeschlossen und das Interreg Projekt „PermaNET“ zur Errichtung eines Langzeit Monitoring Netzwerkes für die Untersuchung und Überwachung des Permafrosts im gesamten Alpenraum eingereicht.

Das Projekt mit einem Gesamtbudget von 3, 3 Millionen Euro hat die EU-Kommission im Juni genehmigt, die entsprechenden Verträge zwischen der Projektleitung Südtirol und dem Projekt Management der EU  wurden im Juli unterzeichnet. Nun hat die Landesregierung den Startschuss für die ersten Arbeiten Projekt gegeben.

Ziel des Projekts ist es, eine Karte der Permafrostareale des gesamten Alpenraumes und Richtlinien zum Umgang mit Permafrost in Bezug auf die hydrogeologische Gefahrenzonenplanung und den Wasserhaushalt der Gebirgsregionen vorzulegen. „Die Bürger und insbesondere die Verwaltungen und Politiker sollen für eine nachhaltige und sichere Entwicklung und Nutzung der alpinen Berggebiete sensibilisiert werden“, erklärt der zuständige Landesrat Mussner.

Am Donnerstag 4. und Freitag 5. September des Jahres finden die ersten Tagungen für das Projekts in Südtirol statt. Die öffentlich zugängliche Tagung wird am Vormittag des 4. September im Foyer des Landhauses 1 abgehalten. Alle Interessierten können sich bei dieser Gelegenheit über das Thema Permafrost in den Alpenregionen und über die Strategien informieren, wie man mit den Auswirkungen des infolge der Klimaerwärmung abschmelzenden Permafrosts in den kommenden Jahren umgehen soll. Um 20 Uhr findet im Naturmuseum Bozen ein öffentlicher Vortrag in deutscher Sprache zum Thema: „Permafrost in den Alpen – die Auswirkungen des Klimawandels und seine Bedeutung für die Infrastrukturen und Besiedelung in den Alpen“ statt. Der Donnerstagnachmittag und die Exkursion am Freitag zu den Blockgletschern im hinteren Ultental sind für die Projektplanung und Diskussion der Projektpartner und der Vertreter der nationalen und internationalen Interreg-Kommissionen reserviert.

„Die Bedeutung des abschmelzenden Permafrosts in den alpinen und hochalpinen Gebirgsregionen als Gefahr für die bestehenden Infrastrukturen wie Straßen, Lifte, Seilbahnen und andere touristische Strukturen sowie Schutzhütten und Siedlungen wird uns immer dann bewusst, wenn diese Strukturen beschädigt werden oder auf Grund von Steinschlag oder Murabgängen nicht zugänglich sind“, sagt Mussner. Dass die Auswirkungen des abschmelzenden Permafrostes jedoch weit größer sind, als allgemein angenommen, zeigen die Untersuchungen des Projekts „PROALP“ das zur Gänze von der Landesregierung finanziert wurde und dessen Ergebnisse nun als Basis für diese alpenweite Initiative dienen. „Immerhin geht daraus hervor, dass etwa zwölf Prozent der Landesfläche potentielle Permafrostareale sind“, berichtet Landesrat Mussner. Aufsehen in der Fachwelt hat auch eine Publikation des geologischen Dienstes des Landes und der Universität Innsbruck erregt, in der nachgewiesen wird, dass der abschmelzende Permafrost für ungewöhnliche Schwermetallgehalte von Gebirgsseen und Quellen verantwortlich ist. Projektleiter Volkmar Mair erwartet sich nun vom neuen Projekt noch weitere wichtige Ergebnisse.

SAN

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