Gesundheit / Soziales | 12.09.2008 | 11:56

Südtirol unterstützt transnationales Projekt gegen Menschenhandel

(LPA) Durch eine grenzüberschreitende Initiative will der Europäische Sozialfonds (ESF) des Landes den Opfern des internationalen Menschenhandels helfen. Konkret will man Erfahrungen austauschen, wie die Opfer bestmöglich in Gesellschaft und Arbeitsmarkt integriert werden können. Über ein Netzwerk der beteiligten Partner sollen zudem "Best Practice"-Beispiele bekannt gemacht werden.

Im Oktober wird es ein erstes Treffen der Steuerungsgruppe des Projekts geben, bei dem alle beteiligten Partner ihre geplanten Inititiativen vorstellen werden. Dabei fußt die Zusammenarbeit auf einer Vereinbarung, die neben Südtirol neun italienische Länder, eine Reihe von römischen Ministerien und das rumänische Arbeitsministerium unterzeichnet haben. Darin verpflichten sich alle Beteiligten, konkrete Maßnahmen gegen den Menschenhandel zu setzen, und zwar in Form der Unterstützung der Opfer.

Um dem Menschenhandel Herr zu werden, so die Überzeugung der Beteiligten, sei es notwendig, die oft minderjährigen Opfer der Macht der Menschenhändler zu entziehen. Dies, indem sie gesellschaftlich integriert werden und eine legale Beschäftigungsmöglichkeit bekommen. Die Maßnahmen zur Eingliederung in Gesellschaft und Arbeitsmarkt sollen wiederum über den ESF finanziert werden. Damit diese Maßnahmen auch erfolgreich sein können, werden die beteiligten Partner mit unterschiedlichen Projekten gemachte Erfahrungen diskutieren. Ziel ist, eine Reihe von "Best Practice"-Beispielen zu erarbeiten, die von den jeweils anderen Ländern umgesetzt werden können.

Das Phänomen des Menschenhandels zwischen Rumänien und Italien spart auch Südtirol nicht aus. Bereits seit Monaten versuchen die Ordnungskräfte diesem Phänomen Herr zu werden. Das transnationale Projekt setzt dort an, wo die Ordnungskräfte Erfolg haben, also immer dann, wenn Menschenhändler auffliegen und Opfer entdeckt werden. Dank des Projekts sollen letztere vom sozialen Netz aufgefangen, betreut, mit einer Arbeitserlaubnis versehen und in den Arbeitsmarkt integriert werden.

chr