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Chancengleichheit: Preise für Diplomarbeiten übergeben

LPA - Die Förderpreise für wissenschaftliche Arbeiten zum Thema Chancengleichheit zwischen Mann und Frau wurde heute, 2. Dezember, in Bozen vergeben. Über die ersten drei Preise konnten sich Chiara Marcocci, Graziella Marinello, Brigitte Ganthaler freuen.

Die drei Preisträgerinnen v.l.n.r.: Graziella Marinello, Chiara Marcocci und Brigitte Ganthaler (FOTO:LPA/Pertl)

Jedes Jahr vergibt der Landesbeirat für Chancengleichheit Förderpreise für Diplomarbeiten zum Thema der Chancengleichheit zwischen Frau und Mann. Den ersten Preis erhielt in diesem Jahr Chiara Marcocci, die sich in ihrer Arbeit mit Genitalverstümmelung bei Frauen in Gegenwart und Vergangenheit auseinandergesetzt hat. Sie habe durch die Behandlung dieser tragischen Thematik starke Nerven bewiesen, sagte die Präsidentin des Landesbeirats für Chancengleichheit Julia Unterberger. Marcocci beschreibt in ihrer Arbeit verschiedene Arten der Genitalverstümmelung bei Frauen, die als tragische Menschenrechtsverletzungen an Frauen zu werten sind. Genitalverstümmelungen kämen dort vor, wo die ideale Frau als Jungfrau in die Ehe gehe und so einen höheren Brautpreis für ihre Familie erzielen könne. In Europa sei Italien das Land mit der höchsten Rate an Genitalverstümmelungen, sagte Marcocci bei der Vorstellung ihrer Arbeit. Dies obwohl solche Eingriffe verboten seien. Marcocci analysiert nicht nur die Gründe für Genitalverstümmelungen und beleuchtet die nationale und internationale rechtliche Lage, sondern zeigt auch mögliche Lösungsstrategien für diese Menschenrechtsverletzung auf, heißt es in der Laudatio der Jury.

Den zweiten Preis bekam Graziella Marinello für ihre Arbeit über die Diskriminierung von Frauen in der Arbeitswelt, in der sie typische weibliche und männliche Berufe genauer beleuchtet und die Situation in Südtirol unter die Lupe nimmt.

Brigitte Ganthaler gewann mit ihrer Arbeit zur Zwangsprostitution und Sozialarbeit den dritten Preis. Darin analysiert sie die Lage in Südtirol und zeigt auf, wie in der Sozialarbeit auf Zwangsprostitution reagiert werden kann.

„Die Förderpreise sollen ein Ansporn für Studierende sein, sich mit der Gleichstellung der Geschlechter bzw. anderen Frauenfragen auseinanderzusetzen“, sagte Unterberger. Außerdem würden der Wettbwerb dazu beitragen, öffentlich zu machen, dass das die Gender- bzw. Frauenforschung einen wissenschaftlichen Charakter habe, auch wenn über diese Themen meist sehr emotional diskutiert werde, so Unterberger. Gute Arbeiten sollen bekannt gemacht und die enthaltenen Informationen und Anregungen zur Verbesserung der Situation der Frauen genutzt werden, sagte Alexandra Spada, die stellvertretende Vorsitzende des Landesbeirats für Chancengleichheit. Der zuständige Landesrat Francesco Comina lobte, dass die Beiträge zu Chancengleichheit und zu Frauenthemen von den Frauen selbst kommen.

In der Bewertungskommission für die Förderpreise saßen Gabriella Kusstatscher, Helga Pedrotti, Ingrid Runggaldier, Franca Toffol, Renate Vedovelli und Helen Seehauser.

SAN

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