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Klimarückblick: 2008 war warm und sehr niederschlagsreich

LPA - Sommerliche Unwetter und frühwinterliches Schneechaos sind die besonderen Kennzeichnen des Wetters im ablaufenden Jahr 2008 in Südtirol. Ähnlich wie in den vergangenen Jahren war es 2008 laut Wetterdienst des Landes etwas zu warm. „Außerdem war das heurige Jahr besonders niederschlagsreich“, berichtet der Meteorologe Dieter Peterlin.

Nicht nur der Dezember sondern das gesamte Jahr 2008 war in Südtirol sehr niederschlagsreich

Das Jahr 2008 war in Südtirol ähnlich wie die vergangenen Jahre etwas zu warm, heißt es vom Wetterdienst des Landes. In Bozen wurde eine Jahresmitteltemperatur von 13,0 Grad Celsius gemessen. Der 30jährige Vergleichswert (1961-1990) liegt bei 11,8 Grad Celsius.

Nicht nur der Dezember sondern das gesamte Jahr 2008 war laut Meteorologe Peterlin sehr niederschlagsreich. In Bozen fielen 941 Liter pro Quadratmeter an Niederschlag und somit um ein Drittel mehr als im Durchschnitt (690 Liter pro Quadratmeter). „Der Trend von trockenen Jahren wie wir sie in Südtirol seit dem Jahr 2003 gehabt haben wurde heuer gestoppt“, sagt Peterlin.

Kennzeichnend waren im Jahr 2008 die zwei Orkantiefs „Paula“ und „Emma“ im Jänner bzw. März, deren Ausläufer auch in Südtirol zu spüren waren. Im Sommer folgten zahlreiche und schwere Hagelunwetter, die vor allem in der Landwirtschaft Schäden in Millionenhöhe verursachten. In den letzten zwei Monaten des Jahres sorgte ein Mittelmeertief nach dem anderen für umfangreiche Probleme hervorgerufen durch Schnee und Lawinen.

„Am Flusspegel in Branzoll, der Referenzstation für das Einzugsgebiet der Etsch in Südtirol, lag der Abfluss bei zwölf Prozent über dem langjährigen Mittel“, sagt der Hydrologe Roberto Dinale. Stark überdurchschnittlich sei die Wasserführung vor allem auch in der Schneeschmelzperiode gewesen, so Dinale.

Das Jahr 2008  hat mit dem Jänner sehr mild, nass und stürmisch begonnen. Gegen Ende des Monats fegte das Orkantief „Paula“ an der Alpennordseite vorbei. Südtirol war zwar nur am Rande betroffen, aber die Auswirkungen des heftigen Nordföhns waren zu spüren. „Dadurch wurde im Unterland ein neuer Temperaturrekord gebrochen: Bis heuer hatte noch nie ein Jännertag in Bozen die 20 Grad Celsius Marke überschritten“, berichtet Meteorologe Peterlin.

Auch im Februar ging es mild weiter. Niederschläge gab es fast ausschließlich in der ersten Woche, danach sorgte ein stabiles Hoch für oft ungetrübten Sonnenschein.

Gleich zu Beginn im März folgte Sturmtief „Emma“. Auf der Schöntaufspitze auf 3300 Meter Meereshöhe im Ortlergebiet wurde die höchste jemals in Südtirol gemessene Windgeschwindigkeit registriert, und zwar 215 Stundenkilometer. Ansonsten verlief der Monat sowohl bei den Temperaturen als auch beim Niederschlag durchschnittlich.

Äußerst niederschlagsreich gestaltete sich der April. Es gab immer wieder Regen, in den südlichen Landesteilen laut Peterlin sogar so viel wie selten zuvor in einem April.

Der Mai brachte milde Temperaturen, aber eher wechselhaftes Wetter. Ende des Monats hielt schlagartig der Sommer Einzug. Mit starken Scirocco-Winden gelangten subtropische Luftmassen in den Alpenraum. Mit im Gepäck war auch feinster Saharastaub, der nicht nur für trübe Sichtverhältnisse sorgte sondern auch für Feinstaub-Spitzenwerte von bis zu 140 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft.

Im Juni war vor allem die zweite Monatshälfte hochsommerlich heiß mit knapp 37 Grad Celsius. Die Folge waren zahlreiche Gewitter mit Sturmböen und Hagelschlag. Eines der heftigsten und folgenschwersten Hagelunwetter der vergangenen Jahre wütete am 24. Juni kurz nach 17 Uhr über Bozen und Umgebung. Aber auch alle anderen Landesteile blieben in diesem Sommer nicht von starken Gewittern verschont.

Der Juli war durchwachsen, auf Sonnenschein folgten neue und teils heftige Gewitter.

Der August 2008 zeigte sich vor allem im Verhältnis zu den Augustmonaten vergangener Jahre sehr warm und stabil, trotzdem gab es noch einige starke Gewitter.

In der ersten Monatshälfte des Septembers setzte sich das sommerliche Wetter fort mit Höchstwerten um die 30 Grad Celsius. Ab Mitte des Monats folgte ein nachhaltiger Temperaturrückgang.

Unauffällig und ruhig war das Wetter die meiste Zeit im Oktober. Zum Ende hin wurde es aber nass.

Der November hatte zwei Gesichter: Eine erste milde Monatshälfte und eine zweite tiefwinterliche Hälfte. In der Nacht auf den 22. November erreichte eine massive Kaltfront den Alpenraum, untertags war der Wintereinbruch auch in den Tälern perfekt mit Schneefall bis ins Etschtal und Unterland. „Schneefälle im November sind in der Landeshauptstadt Bozen relativ selten“, sagt Peterlin.

Aber das war erst der Anfang, bis weit in den Dezember hinein schneite es immer wieder, zum Teil anhaltend und ergiebig. Trotz der angekündigten Schneefälle herrschte auf den Straßen Chaos. Außerdem mussten Schulen geschlossen werden, es gab zahlreiche Stromausfälle und einzelne Täler wie das Martelltal waren vorübergehend nicht erreichbar. In der zweiten Monatshälfte beruhigte sich das Wetter und es gab es nur mehr einzelne Niederschläge.

SAN

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